[...], nicht zu kommunistischen Revolutionen.
In den vorindustriellen Ländern Russland ( mit dem sich Marx beschäftigte) und China (mit dem sich Marx nicht beschäftigte) kam es, anders als von Marx angenommen, zu kommunistischen Revolutionen. Über den Grund sind sich Marx und seine Gegner ironischerweise einig: weil es keine kapitalistische Industriestaaten waren.
Also auch wenn ich die Lehre vom Marxismus und Leninismus in der DDR immer für Übertrieben und falsch dargestellt gesehen habe, bin ich der Meinung, das wir gerade in Deutschland sehr wohl die Ansätze bzw. auch die kommunistische Revolution 1919 vorherrschte. Dabei geht man allerdings nicht mit dem Ergebnis des Sieges dieser Revolution einher.
Also wenn ich mir die Aktionen z.B. der USPD und linken Gewerkschaftler in den Fabriken wärend des Krieges anschau, sowie die Meuterei Okt 1918 in der Flotte, die mit der Revolution und Generalstreik von Kiel und Wilhelmshaven über alle großen deutschen Städte übergriff, sowie der Bildung von Arbeiter und Soldatenräten, sowie eine militärische Organisation der ersten kommunistischen Gruppierung, der Volksmarinedivision, die noch wärend des Krieges politisch von "Kommuisten" gelehrt wurden. Zudem wurde von Karl Liebknecht auch die sozialistische Räterepublik ausgerufen.
Sicherlich war dieser erste Versuch zum Scheitern verurteilt, da die Kommuistische Partei erst noch geformt werden musste, doch gerade durch die blutigen Aktionen 1919, war die neue KPD um so lebendiger und stärker, wie sie vor dem Krieg hätte nicht sein können.
Wer da die Novemberrevolution nicht auch unter dem Aspekt einer kommunistischen bzw. sozialistischen Revolution betrachtet, vernachlässigt einen wichtigen Teil in der deutschen Geschichte!
Die bolschewistische Revolution ist in der Tat ein historisches Ereignis für sich, doch wurden die Lehren des Marx und Engels, weitergeführt von Lenin und gerade auf diese politische Ideologie der vorherrschenden Verhältniss in Russland angepasst.
Warum man jetzt unbedingt die Marxistischen Lehren für absolut falsch deklarieren muß, erschließt sich mir nicht ganz. Sozialpolitisch in der Zeit der ständig steigenden Industiralisierung sowie der ständig steigeneden Zahl an Arbeitern in den Industriezentren, waren diese Gedanken des Herrn Marx sehr wichtig für das Proletariat und bildeten die ökonomische Grundlage für z.B. Gewerkschaften.
Der erste Weltkrieg war nicht nur ein militärisches Disaster sondern führte auch zur gesellschaftlichen Neuorganisation in Europa, wobei Großbritannien durch den Weltmachtstatus vor dem Krieg sowie durch die geographische Lage der Insel einen Sonderstatus unter den europischen Mächten hatte.
Das auch hier die Gesellschaft am brodeln war, kann ich z.B. festellen, wie sehr man bei den Briten bemüht war, die zu internierende deutsche Flotte auf keinem Fall mit der Roten Flagge in Scapa Flow einlaufen zu lassen. Man drohte damit, das wenn nicht die kaiserliche Kriegsflagge weht, man sofort das Feuer eröffnen würde.
Zudem wurden alle Friedensverhandlungen sowie Übergabegespräche der Flotte mit den Arbeiter und Soldatenräten des Jahres 1918/19 verweigert.
usw.