Dass er einen enormen Krieg vom Zaun gebrochen hat, bei dem sicher ungezählte Menschenmassen massakriert, vertrieben, versklavt etc wurden, steht ja außer Frage. Dazu kommen wohl noch zahlreiche Morde, und vermutlich eine Hybris, die von hier bis zur Andromedar-Galaxis reichte. ME ist die eigentlich Frage: Inwieweit verzeiht man "großen Männern" solche Taten, bzw "verrechnet" sie mit positiven Dingen, die man ihrem Wirken attestiert. Alexander hat war massiv für die Ausbreitung des Hellenismus verantwortlich (wenn man das für was Gutes hält...).
Gleiches kann man sich bspw bei Napoleon fragen. Unzählige Tote vs Verbreitung (mancher) Ideale der frz. Revolution.
"Unterm Strich: Für das Licht!" oder so ähnlich...
Ich halt's eigentlich für sinnlos, moralische Urteile über Leute wie Alexander abzugeben. Meist sagt das mehr über den Urteilenden als über die betreffende Person.
Vielleicht hat er auch die Sklaverei im großen Stil verbreitet. Soll es ja wohl bei den Persern nicht so in der Form gegeben haben, oder weniger.
Eigentlich Off Topic, aber diese Betrachtungsweise habe ich nie verstanden. Das Perserreich war eine Tyrannei. Letztendlich war da jeder Sklave, wenn der Großkönig es wollte, die Mächtigsten und Reichsten vielleicht ausgenommen.
Die, ich sag mal, "kapitalistische" Form der Sklaverei, bei der Sklaven wie Nutztiere auf dem Markt gehandelt wurden, mag eine geringere Rolle gespielt haben*, ja. Aber das ließe sich auch über Sparta sagen. Heloten wurden mWn auch nicht gehandelt, bzw nur zusammen mit dem Land, an das sie gebunden waren. Macht es das i-wie besser?
Theoretisch könnte man hier (in Sparta, oder dem Perserreich) vielleicht eher von Leibeigenschaft sprechen, aber auch die kann extrem grausam und unmenschlich sein. Außerdem zeigt hier das Beispiel Sparta, wie arbiträr solche Bezeichnungen sind. Heloten werden eigentlich immer als Sklaven oder Staatssklaven bezeichnet.
* gegeben hat es auch die in jedem Fall, und sei es in den eroberten griechischen oder phönizischen Städten...