Eigentlich hatten weder Jesus noch seine frühen Anhänger vor eine neue Religion zu gründen. Ihnen ging es um die Erneuerung des Judentums.
Nach seinem Tod begannen seine Jünger zu Missionieren, allen voran Paulus, der sich dafür einsetzte, daß auch Nichtjuden Christen werden konnten. Vorher mussten Personen erst zum Judentum übertreten, um Christen werden zu können. Dies und die viele christlichen Auslegungen führten zu einem Bruch mit dem Judentum, und um das Jahr 70 n. Chr. war das Christentum als eine eigenständige Religion anzusehen.
Nun zu den Konzilen. Ich stelle mal hier die Konzilen bis zum Ende der Spätantike (565) zusammen.
1. Konzil von Nicäa, 325 n. Chr.
Es wurde von Kaiser Constantinus I. einberufen, um die Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit dem Arianismus (eine Lehre aus dem frühen 4. Jhd von dem alexandrinischen Presbyter Arius) im Zusammenhang um die Wesensart Jesus beizulegen. Das Konzil vereinbarte das Nicänische Glaubensbekenntnis, das Christus (auf Vorschlag des Kaisers) wesensgleich mit Gott definierte. Außerdem legte das Konzil fest, daß das Osterfest am Sonntag nach dem jüdischen Passahfest gefeiert werden sollte.
Das Problem mit dem Arianismus war nur oberflächlich Beseitigt, denn zwei Jahre später war das Glaubenbekenntnis auch arianisch Interpretierbar.
2. Konzil von Konstantinopel, 381 n. Chr.
Einberufen von Kaiser Theodosius I. bestätigte das Konzil die Resolutionen des 1. Konzils von Nicäa und definierten die Trinitäts (Dreifaltigkeits)lehre. Außerdem wurde dem Bischof von Konstantinopel der höchste Rang nach dem von Rom zuerkannt.
3. Konzil von Ephesos, 431 n. Chr.
Wurde von Kaiser Theodosius II. einberufen, um die Auseinandersetzung um den Nestorianismus ( nach dem Partiach von Konstantinopel Nesotrius benannt, der sich weigerte, den Titel "Gottesmutter" für Maria zu akzeptieren) zu beenden. Unter der Führung des Patriarchen Kyrills von Alexandria setzte das Konzil Nesotrius ab und verurteilte seine Lehre. Die Versammlung erklärte, Jesu sei wahrer Gott und wahrer Mensch (Zweinaturenlehre). Als Konsequenz wurde Maria als "Gottesgebärerin" bestätigt.
Dennoch konnten diese Beschlüsse die Gegensätze nicht überbrücken, und auf der Räubersynode von Ephesos 449 traten die Gegensätze erneut zu Tage.
- Synode von Ephesos, 449 n. Chr.
Auf der Synode von Ephesos traten die Gegensätze um die Natur Jesu erneut auf. Grund war die von Eutyches, einem Mönch aus Konstantinopel vertretene Auffassung, daß die menschlich Natur Jesu nach der Vereinigung der beiden Naturen von der göttlichen wie ein Tropfen Milch im Ozean aufgesogen wird. Somit vertrat er wieder die Einnaturenlehre. Genannt wurde diese Lehre Monopythismus bzw. Eutychianismus. Es kam zu heftigen gewaltätigen Auseinandersetzungen, bei dem sich die rivalisierenden Seiten Alexandria und Konstantinopel für bzw. gegen die Auffassung von Eutyches einsetzten. Unter militärischem Druck stellte sich dann die Synode hinter Eutyches.
Den Namen Räubersynode erhielt sie von dem Papst Leo I., da seinen Gesandten der Vorsitz verweigert wurde.
4. Konzil von Chalkedon, 451 n. Chr.
Wurde vom oström. Kaiser Macrian auf Geheiß des Papstes Leo I. einberufen, um die Beschlüsse der Räubersynode von Ephesos aufzuheben und die Kontroverse der Naturenlehre Jesu zu beraten. Die Lehre des Eutyches wurde verurteilt, und man legte fest, daß Jesus sowohl eine göttlich als auch eine menschliche Natur besitze, die untrennbar voneinander sei.
Des weiteren wurden "Die drei Kapitel" , die Schriften der griechischen Theologen Theodor von Mopsuestia, Theodoret von Cyrrhus und Ebas von Edessa anerkannt.
Außerdem wurde es abgelehnt, dem Bischof von Konstantinopel den Titel eines Patriarchen zuzugestehen, und ihn damit gleich dem Papst von Rom zu setzen.
5. Konzil von Konstantinopel, 553 n. Chr.
Einberufen vom byzantinischen Kaiser Justinian I., um die Schriften, genannt "Die drei Kapitel" zu diskutieren. Das Konzil verurteilte die Schrften und belegte die Verfasser mit dem Kirchenbann.
Ciao
Be_Real1982