Die ältesten Glasfunde stammen aus Mesopotamien, und ägyptische Quellen deuten für die Anfangsphase der Glasnutzung in Ägypten auf einen Import aus dem Osten hin. Die älteste textliche Erwähnung stammt aus
Ugarit und wird auf etwa 1600 v.Chr. datiert. Als älteste Funde gelten die
Nuzi-Perlen, und das erste Hohlglas stammt aus den Gräbern der
18. Dynastie im 15. Jh. v.Chr.
Glas wurde in Ägypten seit etwa 1400 v.Chr. zu Gefäßen verarbeitet, der Herstellungsort dieses frühesten Glases ist allerdings unbekannt. Die bekannteste Verarbeitungstechnik beruht auf dem Herstellen von Hohlgefäßen durch das Wickeln von erweichten Glasstäbchen um einen porösen Keramikkern, der anschließend herausgekratzt wurde. Die besten Funde hierzu liegen aus den Grabungen von Flinders
Petrie aus
Amarna vor. Die bislang einzige bekannte bronzezeitliche
Glashütte in der Glas aus seinen Rohstoffen hergestellt wurde, datiert in die
Ramessidenzeit und wurde Ende der 1990er Jahre bei Grabungen des
Roemer- und Pelizaeus-Museums (Hildesheim) unter der Leitung von Edgar Pusch im östlichen
Nil-Delta in
Qantir-Piramesse gefunden. Untersuchungen gaben Aufschluss über das Schmelzverfahren. So wurde
Quarzgestein zerkleinert, mit sodahaltiger Pflanzenasche vermengt, in einen Krug gefüllt und bei vielleicht 800 °C zu einer
Fritte geschmolzen. Diese Fritte wurde nach dem Abkühlen vermutlich zerkleinert und in einer zweiten Schmelze in speziell hergestellten
Tiegeln bei 900 bis 1100 °C zu einem 8 bis 10 cm hohen Barren mit 10 bis 14 cm Durchmesser geschmolzen. Das Glas wurde dabei durch Beimischen von Metall-Oxiden schwarz, violett, blau, grün, rot, gelb oder weiß gefärbt. Ein konkreter Zusammenhang von Glasherstellung und Metallgewinnung ist trotz der ähnlichen Temperaturen nicht nachzuweisen. Das gefärbte Rohglas wurde in Barrenform an die weiterverarbeitenden Werkstätten geliefert, die daraus monochrome und polychrome Objekte herstellten. Solche Glasbarren wurden im
Schiffswrack von Uluburun nahe dem türkischen
Bodrum gefunden, das auf das 14. Jh. v.Chr. datiert ist. Die erste bekannte Rezeptur ist aus der Bibliothek des assyrischen Königs
Assurbanipal überliefert, die auf ca. 650 v.Chr. datiert wird:
Nimm 60 Teile Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen und 5 Teile Kreide und du erhältst Glas. Zu dieser Zeit wurde schon wesentlich mehr Glas verarbeitet, und es entwickelte sich eine neue Glasschmelztechnik.
Glas: Infos zu Glas
auch interessant
http://kremer-pigmente.de/glas.htm