Hi,
ich informiere mich derzeit viel über "Racial Uplift Ideology". Dabei ging es ja darum, dass gebildete Schwarze sich von dem Rest ihrer "Rasse" abgrenzen wollten.
Nun wollte ich mal wissen, ob sie etwas damit erreicht haben? Irgendwie finde ich nichts darüber
Wie bereits festgestellt handelt es sich in der Tat um eine historische Bewegung, die aus den Bedingungen heraus entstand, die nach dem Ende des Bürgerkriegs in den USA das Leben der Afro-Amerikaner bestimmten, und das gilt in der Tat bis in die 1950er/60 er Jahre hinein.
Daß du nichts dazu findest, was erreicht wurde, wird vermutlich an deiner durchaus eigenwilligen Interpretation des Ziels dieser Bewegung liegen:
Dabei ging es ja darum, dass gebildete Schwarze sich von dem Rest ihrer "Rasse" abgrenzen wollten.
Wie kommst du denn darauf?! :grübel:
Der Wikipedia-Artikel zu WEB DuBois, der Hauptverfechter des Uplift war:
W. E. B. Du Bois ? Wikipedia
Zu empfehlen ist, dem Link zum Artikel der englischen WP zu folgen, der besser ist.
Du Bois war Zeit seines Lebens Pan-Afrikanist, Friedensaktivist und Bürgerrechtler, der sich gegen die Jim-Crow-Laws und für Gleichberechtigung einsetzte. Zudem, sagt die EN-WP, "war er der Ansicht, daß der Kapitalismus die Hauptursache des Rassismus sei". Meinst du tatsächlich, daß es sich mit diesen Positionen vereinbaren ließe, eine Abgrenzung einer gut ausgebildeten schwarzen Elite von den "ungebildeten" Schwarzen zu fordern? Wohl eher nicht. Zwar schrieb Du Bois unter anderem vom "Talentierten Zehntel", dies aber im Rahmen seiner Forderung, Bildung auf allen Ebenen müssen jedem nach Begabung und ohne Ansehen der Person und Rasse offenstehen.
Einen anderen Standpunkt als Du Bois nahm Booker T. Washington ein - siehe dazu sowie insbesondere zur Frage der Unterschiede in den Forderungen beider:
Booker T. Washington ? Wikipedia -, wobei allerdings beide Gleichberechtigung als grundlegend ansahen, Washington aber bereit war, diese Forderung auszusetzen und Du Bois nicht. Inwieweit diese Herangehensweisen auch mit der Herkunft beider Männer zu tun hatte (Du Bois entstammte einer freien, schwarzen Mittelschichtsfamilie aus den Nordstaaten, Washington war noch als Sklave geboren und lebte im Süden), lasse ich jetzt mal so angerissen im Raum stehen.