Angeregt durch die phantasievolle Arbeit des Vermessunsgtechnikers über die geheime römische Provinzhauptstadt Kusterdingen ("Der flavische Limes" bei Tübingen mit unentdeckter Hauptstadt? ) habe ich mich eben für die älteren Namensformen Tübingens interessiert. Warum? Weil der Verfasser schreibt:
Wenn man von Linguistik keine Ahnung hat, vielleicht. Wenn man einen Ortsnamen [ad] duas pontes zugrundlegte, würde daraus im Rahmen der hochdeutschen Lautverschiebung vielleicht etwas wie *Tupfontz oder *Tuffontz oder *Tupfons/*Tuffons, aber sicher nicht Tübingen. O.ä. (im Vokalismus bin ich schwach, daher habe ich nur die zu erwartenden konsonantischen Veränderungen auch ohne Verschliff oder dergleichen berücksichtigt). Wahrscheinlich müsste mann auch anstelle des -u- ein -wa- setzen (*Twapfontz etc.). Und die größte Stadt am obergermanischen Limes wird doch nicht etwa zu Hintertupfingen geworden sein? (Sorry, dies Spitze konnte ich mir nicht entgehen lassen.)
So, leichtester Gang ist ja immer zunächst die Wikipedia. Die gibt folgendes an:
Ohne die Quelle zu kennen, die von castrum twingia spricht, kann ich natürlich nicht ausschließen, dass es sich um eine Zwingburg handelte, also eine auf fremden Territorium errichtete Burg.
Ob ein Name Tuwo belegt ist, dazu müsste man recherchieren. Aber auch spricht die völkerwanderungszeitliche Datierung eher gegen einen Tuwo spricht, bzw. umgekehrt ein Tuwo gegen die völkerwandeurngszeitliche Datierung. Auch hier wäre von einer Verschiebung /t/ > /z/ auszugehen, wenn nicht Tuwo bereits verschoben ist.
Also, wenn der Name *Tuwo zu Grunde liegt, ist ein *Tuwingia denkbar, also tuvingia (in mittelalterlicher Graphie tuuingia = twingia). Daraus muss man also keine Zwingburg machen.
Daraus könnte sich aus "due pontes" auch der Namen der heutigen Stadt Tübingen über die Zeit entwickelt haben.
Wenn man von Linguistik keine Ahnung hat, vielleicht. Wenn man einen Ortsnamen [ad] duas pontes zugrundlegte, würde daraus im Rahmen der hochdeutschen Lautverschiebung vielleicht etwas wie *Tupfontz oder *Tuffontz oder *Tupfons/*Tuffons, aber sicher nicht Tübingen. O.ä. (im Vokalismus bin ich schwach, daher habe ich nur die zu erwartenden konsonantischen Veränderungen auch ohne Verschliff oder dergleichen berücksichtigt). Wahrscheinlich müsste mann auch anstelle des -u- ein -wa- setzen (*Twapfontz etc.). Und die größte Stadt am obergermanischen Limes wird doch nicht etwa zu Hintertupfingen geworden sein? (Sorry, dies Spitze konnte ich mir nicht entgehen lassen.)
So, leichtester Gang ist ja immer zunächst die Wikipedia. Die gibt folgendes an:
Im Zusammenhang mit der Belagerung von „castrum twingia“ (Zwingburg) durch König Heinrich IV. wird Schloss Hohentübingen 1078 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es ist von einer ländlichen Vorgängersiedlung auszugehen, die im Bereich des hochwassersicheren Sattels zwischen Schloss- und Österberg zu verorten ist. Darauf gibt allein schon der Ortsname den Hinweis: der Name des Ortsgründers Tuwo in der Vorsilbe und die Namensendung auf -ing(en) deuten auf Gründung während der Völkerwanderungszeit hin.[15] Die Tübinger Unterstadt hat dort ihren Ursprung. Die Oberstadt entstand erst später als Erweiterung der Burgmannensiedlung unterhalb der Burg.
Hier ist von zwei Etymologien die Rede, die sich gegenseitig ausschließen, was der Text aber irgendwie nicht so recht berücksichtigt. Gegen die Interpretation der Burg als "Zwingburg" spricht, dass 1078 das anlautende /t-/ längst zu einem /ts/ hätte verschoben sein müssen, ein Autor, der dieses reetymologisiert hätte, hätte sich der hochdeutschen Lautverschiebung bewusst sein müssen. Zudem wäre zu erwarten, dass Tübingen dann heute mindestens *Zübingen hieße. Das anlautende T muss also bereits Konsequenz der Lautverschiebung gewesen sein. (germ. /t/ > dt. /ts/, /s/, /z/; germ. /d/ > dt. /t/).
Ohne die Quelle zu kennen, die von castrum twingia spricht, kann ich natürlich nicht ausschließen, dass es sich um eine Zwingburg handelte, also eine auf fremden Territorium errichtete Burg.
Ob ein Name Tuwo belegt ist, dazu müsste man recherchieren. Aber auch spricht die völkerwanderungszeitliche Datierung eher gegen einen Tuwo spricht, bzw. umgekehrt ein Tuwo gegen die völkerwandeurngszeitliche Datierung. Auch hier wäre von einer Verschiebung /t/ > /z/ auszugehen, wenn nicht Tuwo bereits verschoben ist.
Also, wenn der Name *Tuwo zu Grunde liegt, ist ein *Tuwingia denkbar, also tuvingia (in mittelalterlicher Graphie tuuingia = twingia). Daraus muss man also keine Zwingburg machen.