M
Maksim
Gast
Propaganda oder ist da was dran?
Diese Frage kann ich Dir leider nicht beantworten, hier stehe ich nicht fest genug in der Thematik.
War denn die Sklaverei tatsæchlich DER Grund fuer den amerik. Buergerkrieg?
Hier bin ich zwar auch nicht sonderlich bewandert, meine Vorstellung ist aber folgende.
Ich bin der Meinung, dass Nordstaaten und Südstaaten unterschiedlich kulturell geprägt waren. Im Norden dominierte die britische geprägte Ostküste, im Süden der französische Einfluss. Demnach war die Lebensart der maßgebenden Gesellschaftsschichten eine andere.
Weiterhin war der Norden wohl überwiegend industriell geprägt, der Süden überwiegend landwirtschaftlich (Plantagenwirtschaft).
Im Verbund als Union, vor dem Bürgerkrieg, herrschte wohl auch der Konflikt, dass man von den Südstaaten erwartete ihre Erzeugnisse auf dem Binnenmarkt der Union und zu für sie ungünstigeren Preisen zu verkaufen. Man schien von den Südstaaten aber auch zu erwarten, industrielle Güter ebenfalls auf dem Binnenmarkt zu kaufen, wieder zu für den Süden ungünstigeren Preisen.
Der Süden stand also (imho) vor der Situation seine Produkte auf dem Binnenmarkt zu niedrigeren Preisen verkaufen zu müssen, als er sie auf dem "Weltmarkt" hätte verkaufen können, ... gleichzeitig seine Einfuhren zu den höheren Preisen auf dem Binnenmarkt kaufen zu müssen, als er sie auf dem "Weltmarkt" hätte kaufen können.
Irgendwann scheint dem Süden dann die Erkenntnis gekommen zu sein, dass er ohne Union und Binnenmarkt "besser dran wäre" und entschied sich zur Sezessinon (zugegeben: grob vereinfacht dargestellt).
Mit zwei "amerikanischen Staaten" auf dem Gebiet der früheren Union hätten sich die USA aber nicht zu einer (zuerst) Regionalmacht, dann (später) zu einer überregionalen Großmacht entwickeln können. Daher durfte die Sezession nicht stattfinden bzw. es musste der status quo ante wieder hergestellt werden. Dies ließ sich nur mit einem Krieg erreichen.
In den Anfängen des Bürgerkrieges sah es (imho) für den Norden nicht gerade rosig aus, ich denke da gerade an die ersten Schlachten, in denen die Nordstaatler - entgegen ihrer Erwartung - von den Südstaatlern mächtig in Bedrängnis gebracht wurden.
Das Thema "Sklavenbefreiung" kam (imho) erst zu einem späteren Zeitpunkt, als man der wirtschaftlichen Begründung auch eine moralische hinzufügen musste, um den Krieg (noch) legitimieren zu können.
Auch im Norden setzte zunehmend Kriegsmüdigkeit ein ... eventuell auch mit dem Gedanken ... "lasst den Plantagenbauern doch ihre Unabhängigkeit, sollen sie doch sehen wie sie zurecht kommen - ist es es wert deswegen einen Krieg zu führen ?"
Vielleicht erhoffte man sich, von der Bekanntgabe der Sklavenbefreiung als Kriegsziel, auch einen militärischen Effekt ... eventuell Sklavenaufstände hinter der Front des Feindes, die Truppen gebunden hätten und diese daher nicht für die Bürgerkriegsfront verfügbar gewesen wären.
Aber, wie gesagt, ich stehe hier nicht sonderlich gut in der Thematik.
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