Der Süden hatte mit seiner Baumwolle ein sehr gut verkaufbares Produkt. Gerade England war hier ein großer Abnehmer. Baumwolle, Tabak etc. gediehen gut auf den Plantagen im Süden - mit Hilfe von Sklavenarbeit. Das war schon zur englischen Kolonialzeit so.
Interessant: Der Süden hätte den Baumwollanbau beinahe aufgegeben, weil das Entkörnen der Baumwolle auch mit Sklaven zu arbeitsaufwendig war. Aber dann erfand ein Nordstaatler die Baumwollentkörnungsmaschine - und damit wurde Baumwolle ein rentabler Exportschlager.
Es bestand für den Süden gar keine Notwendigkeit zur Industrialisierung. Was man an Konsum- oder anderen Gütern brauchte, bekam man im Austausch gegen Baumwolle (weshalb der Süden u.a. auch gegen Einfuhrzölle war).
Dagegen im Norden: Kein Klima für Baumwolle (auch nicht für Sklaverei) ... also muss was anderes her. Man verlegte sich also auf Produktion von Gütern (und um die eigene Industrie zu schützen, wollte man Einfuhrzölle auf ausländische Güter).
Interessant auch: Bis der Norden sich industriell entwickelt hatte, galt der Süden als reicher, kulturell höher stehend. (Fast) alle Gründungsväter der USA und der große Teil der "geistigen" Eliten stammten aus dem Süden, waren Plantagenbesitzer (und Sklavenhalter), z.B. Thomas Jefferson (tja, wie das zu "all men are created equal" passt ....).
Daher sah man auch etwas verächtlich auf den Yankee-Geschäftsmann herab. Die Plantagenbesitzer im Süden entwickelten die Vorstellung vom "Chevalier" (hohe Bildung, höfliches Benehmen, ein "Landadeliger", unter dessen Würde es ist, sich kaufmännisch zu betätigen ... man schaue sich auch nur mal so Plantagenhäuser an). Dass der große Teil der Weißen im Süden auch arm war, darf man nicht übersehen (White Trash). Die ließen sich u.a. deshalb recht widerspruchslos in das ganze System integrieren, weil sie immer noch jemand hatten, auf den sie herab schauen konnten: Die Sklaven.