So isses.
Sagt Marx das? Indirekt kommt doch auch die 'Rente' (also z.B. Miete, Pacht etc.) durch Arbeit zustande. Sowohl die vermietete Ware als auch die Kaufkraft des Mieters müssen durch Arbeit hergestellt werden. Auch ein Vermieter zwackt sozusagen Mehrwert ab, der allerdings nicht bei ihm, sondern anderswo produziert wird. Vom Prinzip her stimmt seine Mehrwerttheorie also auch bei der Rente, nur ist die kapitalistische Produktionsweise ja nicht einheitlich, sondern in mehrere Sparten, Arbeitsteilungen etc. aufgeteilt.
Ich beziehe mich eigentlich nur auf das 'Kapital' von Marx. Und in diesem Werk erwähnt Marx nichts von Geschichtsmaterialismus.
Die kommt schon im 'Kapital' vor: Fetischcharakter der Ware, Verstümmelung der Arbeitskraft durch absoluten (Arbeitszeiterhöhung) und relativen Mehrwert (Arbeitsbeschleunigung).
Keine. Ich bin kein Freund von Marxens Geschichtsphilosophie.
Produktivkräfte sind - aber das ist meine Ansicht - jegliche Katalysatoren, die zu einer Beschleunigung menschlicher Energieverausgabung für die Warenproduktion geführt haben und damit zu einer Massenproduktion. Von daher gibt es aus meiner Sicht Produktivkräfte erst mit der Industriellen Revolution ab Mitte 18. Jh.
Und ja, ich würde auch sagen, dass Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse sich parallel ändern und sich gegenseitig beeinflussen. Aber ich würde es nicht so starr wie Marx sehen, dass gesellschaftliche Verhältnisse die Folge bestimmter Technologien sind. Wobei auch schon in der Frühen Neuzeit sich sowohl Technologien als auch gesellschaftliche Verhältnisse änderten.
Nur nicht als gesellschaftliche "Massenerscheinung". Auch qualitativ war sie anders geregelt als im Kapitalismus. Lohnarbeit, so wie Marx sie definiert (besitzlos; nur die eigene Arbeitskraft zu verkaufen; Verausgabung von Nerv, Muskel, Hirn als fetischhafter Selbstzweck und Prinzip einer ganzen Gesellschaft
, würde ich in der Tat erst im Kapitalismus verorten. Reine Lohnarbeit gab es von diesem Standpunkt aus betrachtet vor dem Kapitalismus nicht.
Sicher. Aber nichts davon ist wirklich "besonders" bei Marx aus meiner Sicht. Was ist eigentlich so besonders an der Marxschen Theorie? Oder an den Marxschen Theorien? Fortschrittlich-deterministische Geschichtsphilosophie betrieb schon die Aufklärung. Die Anprangerung von Ausbeutung der Arbeiter im Kapitalismus? Gab es schon durch die Frühsozialisten vor Marx. Marx Geschichtstheorie, Basis-Überbau-Theorie und Ausbeutungstheorie lehne ich persönlich ab. Wirklich revolutionär finde ich seine Mehrwert- und Fetischtheorie, aus der sich logisch der finale Zusammenbruch des Kapitalismus schlussfolgern lässt (von Marx auch damals schon angedeutet). Diese Denkleistung hat kein Denker vor oder nach ihm vollbracht.
Upps... wird korrigiert. Wenn man das noch machen kann.
P.S.: Nee, kann man wohl nicht. Gemeint war natürlich: Produktivkräfte und -verhältnisse.