Enttäuschte Erwartungen - Martin Luthers Absicht die Juden zu | Tag für Tag | Deutschlandfunk schrieb:
Der Göttinger Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann:
"An der Stelle ist die Frage unausweichlich, ob Luther die Ermordung von Juden für eine angemessene Umgangsweise hielt."
Dafür, so Kaufmann, gibt es keinerlei Quellenbelege.
Merkwürdig ist es schon, dass ich hier schon Quellenbelege dafür gefunden haben und der Herr Kirchenhistoriker nicht.
Luther schrieb, eben genau das, dass er das die
Ermordung von Juden für angemessen hält - freilich nicht aller Juden, sondern die nur jener, die nicht freiwillig zum Christentum übertreten, sondern alsstarrig und unnachgiebig an ihrer Religion festhalten. Vielleicht muss man ja auch nicht alle totschlagen, sondern nur "3000", um anderen zu retten. So barmherzig wie Moses soll man schon sein. (Wenn man das noch als einen Noch-nicht-Antisemitismus werten möchte, soll es mir auch recht sein, aber das ist ja noch nicht alles ...)
Deutschland-Radio zitierte Luther gekürzt wie folgt:
"Dass man ihre Synagogen mit Feuer anstecke… dass man auch ihre Häusser desgleichen zerstöre… dass man ihnen nehme soll all ihre Gebetbücher… Dass man den Rabbinern verbiete, weiterhin zu lehren… dass man ihnen nehme alle Barschaft und Silber und Gold und gebe ihnen Axt und Spaten in die Hand und lasse sie ihr Brot im Schweiße verdienen..."
Gerade die Stelle mit dem Ermorden (hier fett) fehlt ersatzlos!
"... dass man ihren Rabbinen
bei Leib und Leben verbiete, hinfort zu lehren ..."
Unter weiter geht's zu Heinz Schilling, ebenfalls zitiert von Deutschland Radio:
"Er hoffte ja anfangs, alle Juden würden sich zu seiner Spielart des Christentums bekehren, dann sind sie volle Mitglieder der abendländischen Gesellschaft. Und just dieses ist ja im Dritten Reich nicht möglich. Und es gibt sogar schlimme Formulierungen lutherischer Bischöfe: Wenn die Juden sich taufen ließen, sie blieben immer noch Juden.
Und das ist bei Luther nicht gegeben."
Liest man meinen Beitrag
#68 hat es eben das schon bei Luther gegeben. Der späte Luther befürchtete getaufte Juden, blieben heimlich immer noch Juden (Und die soll man in der Elbe ertränken!) - wenn gleich der frühe Luther wenigstens noch die Hoffnung auf eine vollständige Bekehrung aller Juden hatte.
Wenn die Frage in der Öffentlichkeit derart manipulativ beantwortet wird, spricht das - denke ich - für sich. Das Thema ist Sprengstoff.
Dass es keine direkte Kausalität von Luther zu Hitler gibt, ist natürlich richtig, aber überall tauchen reflexartig die Beschützer von Martin Luther auf.
Was wollte Martin Luther eigentlich mit seinerzeit mit seiner Schruft "Von den Juden und ihren Lügen" eigentlich sagen?
Sein Schlusswort gibt die Antwort. Es ist eine Handlungsanweisung.
"Ich habe das Meine getan; ein jeglicher sehe, wie er das Seine tue."
So verbleibe ich auch. Ich habe das Meine geschrieben, denkt über Luther, was ihr wollt.