P
PontifexMinimus
Gast
Ich verstehe nicht richtig den Nutzen von Sparbögen im Bau von Bogenbrücken. Diese offenen Zusatzbögen in den Zwickeln dienen ja offensichtlich zur Gewichtsersparnis. Es soll weniger Last auf dem Hauptbogen liegen, der über das Tal oder den Fluß spannt. Aber tun sie das wirklich?
Nehmen wir zur Illustrierung die Seitenansicht der Anji-Brücke, die auf beiden Seiten jeweils zwei Zwickelbögen hat. Der gemeinsame Pfeiler der Zwickelbögen steht frei auf dem Hauptbogen. Dieser Pfeiler trägt zum ersten die Last, die vertikal aufliegt, also quasi die Eigenlast, und zusätzlich die Last der durch die beiden Zwickelbögen seitwärts abgeleiteten Kräfte, denen er dient. Damit trägt er also auf einem bestimmten Punkt mehr Last, als wenn die Zwickel aufgefüllt wären (z.B. hier). Bei diesen Brücken trägt jeder Punkt des Brückenbogens nur die Last, die unmittelbar darüber aufliegt, und keine zusätzliche, die von rechts und links auf diesen Punkt abgeleitet wird.
Da ein Bogen nur so stark ist wie sein schwächstes Glied ist, muß der Hauptbogen der Anji-Brücke also dicker ausgeführt werden, seine Keilsteine müssen eine größere Wandstärke aufweisen, als wenn sie geschlossene Zwickel hätte. Damit wird aber nicht nur das Gewicht der Brücke wieder größer, es entstehen auch weitere technische Herausforderungen beim Bau. Größere Keilsteine sind schwerer zurechtzuschlagen und es ist schwieriger, sie an ihre Stelle im Bogen zu setzen. Und vor allem muß das hölzerne Leergerüst, das den Hauptbogen trägt, stärker ausgeführt werden. Und das war beim Steinbogenbau eine Hauptschwierigkeit gerade bei den langen Spannweiten.
Worin soll also der besondere Nutzen von Sparbögen gerade unter den Bedingungen des älteren, vorindustriellen Brückenbaus bestanden haben?
Nehmen wir zur Illustrierung die Seitenansicht der Anji-Brücke, die auf beiden Seiten jeweils zwei Zwickelbögen hat. Der gemeinsame Pfeiler der Zwickelbögen steht frei auf dem Hauptbogen. Dieser Pfeiler trägt zum ersten die Last, die vertikal aufliegt, also quasi die Eigenlast, und zusätzlich die Last der durch die beiden Zwickelbögen seitwärts abgeleiteten Kräfte, denen er dient. Damit trägt er also auf einem bestimmten Punkt mehr Last, als wenn die Zwickel aufgefüllt wären (z.B. hier). Bei diesen Brücken trägt jeder Punkt des Brückenbogens nur die Last, die unmittelbar darüber aufliegt, und keine zusätzliche, die von rechts und links auf diesen Punkt abgeleitet wird.
Da ein Bogen nur so stark ist wie sein schwächstes Glied ist, muß der Hauptbogen der Anji-Brücke also dicker ausgeführt werden, seine Keilsteine müssen eine größere Wandstärke aufweisen, als wenn sie geschlossene Zwickel hätte. Damit wird aber nicht nur das Gewicht der Brücke wieder größer, es entstehen auch weitere technische Herausforderungen beim Bau. Größere Keilsteine sind schwerer zurechtzuschlagen und es ist schwieriger, sie an ihre Stelle im Bogen zu setzen. Und vor allem muß das hölzerne Leergerüst, das den Hauptbogen trägt, stärker ausgeführt werden. Und das war beim Steinbogenbau eine Hauptschwierigkeit gerade bei den langen Spannweiten.
Worin soll also der besondere Nutzen von Sparbögen gerade unter den Bedingungen des älteren, vorindustriellen Brückenbaus bestanden haben?