die Helvetier wanderten ja offenbar aus wegen der Suebenbedrohung. Orgetorix war zwar ein Organisator, das Bedürfnis abzuhauen blieb auch nach seinem mysteriösen Ableben bestehen. Warum zu den Santonen ? Weiss nicht, aber schönes LAnd dort, weit weg von Germanen die sich vermehren wie die Karnickel.
Die Helvetier liefern Caesar ganz offenbar den Vorwand zum gallischen Krieg. Hat er das bewusst angezettelt durch die vorangehende"Staerkung" Ariovists?
Der Ablauf der Dinge wirft weitere Fragen auf:
Ich habe mich immer gefragt wie es Cäsar mit lausigen 6 Legionen (ca 30 000 Mann) schaffen konnte erst mal 90 000 Krieger aus Helvetien (und Nachbarn) zu schlagen, kurz darauf den gefürchteten Suebenkönig Ariovist mit seinem Profiheer, und dann Stamm um Stamm in Gallien bis zur finalen Schlacht in der angeblich 250 000 (!) Gallier den Römern, verstärkt um ein paar Legionen entgegenstanden....
a) Waren die Kelten wirklich so ein schlecht bewaffneter, chaotischer Haufen
b) hat Cäsar unglaublich übertrieben und beschönigt, d.h. vor allem Propaganda betrieben, wie im thread mehrfach vermutet?
was ist wirklich abgegangen ???
Zu a): Kettenhemd, Monterfortino-Helme, auch das Kurzschwert sollen keltische Innovationen sein und wurden von den Römern übernommen. In Zürich ist ein keltisches Schwert ausgestellt das schön eine damaszierte Klinge (ich glaub aus 17 Lagen) aufweist, also ein hervorragender Stahl. Die Adeligen waren sicher sehr gut bewaffnet auch wenn ihre Offensiv-Bewaffnungsphilosophie im 1. Jhdt. überholt war: u.a.lange Hiebschwerter und wenig durchschlagkräftige Wurfspeere. Die Bewaffung der unteren Klassen dürfte einfacher und der eines Legionärs sicher unterlegen gewesen sein.
zu b) Verschiedene Authoren, u.a. Furger-Gunti gehen davaon aus das Cäsar bei den Zahlen übertrieben hat, d.h. dass viel weniger Helvetier und allierte Cäsar gegenüberstanden, vielleicht etwa 40 000.
Es wird argumentiert das Cäsar kein Risiko eingegangen wäre und gegen eine weitaus zahlenstärkere Armee vorgegangen wäre.
Evt. ist ein Teil der Helvetier zuhause geblieben.
Im östlichen Teil der schweizer Mittellandes finden sich keine Spuren von beim Auszug niedergebrannter Oppida und Siedlungen.
Die Schlacht selber ging zwar zu Ungunsten der Kelten aus, immerhin waren die Römer so geschwächt dass etwa ein Drittel der Helvetier unbehelligt abziehen konnte und die Römer eine Verfolgung nicht aufnehmen konnten. Zudem brauchten sie 3 Tage um die Toten zu begraben und sich um die Verwundeten zu kümmern....?
Zudem werden die Helvetier nach der Schlacht sehr privilegiert behandelt und es wird ein Bund mit ihnen geschlossen. Den Boiern wird gar erlaubt b
ei den Haeduern zu siedeln.
So vermute ich, das primäre Ziel Caesars war die Sueben vorerst auszuschalten, die Helvetier wieder als Puffer zurückzuschicken um dann das reiche Gallien zu pflücken um seine immensen Schulden zu sanieren....
grüsse
Robin