Sepiola
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Wie schon gesagt: Hybridnamen sind eher die Ausnahme als die Regel.
Wiesinger/Greule möchten diese Namen auch ausdrücklich nicht als Hybridnamen bezeichnen.
"Die rom.-dt. Mischnamen sind nach Bildung und Form - und das muss mit Nachdruck betont werden - rein deutsche Siedlungsnamen." (S. 72)
"Deshalb lehnen wir auch die falsche Assoziationen auslösende neuere Fachbezeichnung 'Hybridname' ab. Sie setzt nämlich die nicht zu beweisende Annahme voraus, dass ursprünglich ein romanischer Ortsname bestand, der dann mit Zunahme der deutschsprachigen Bevölkerung frei ins Bair.-Ahd. übersetzt worden wäre." (S. 97)
Wie ich im anderen Thread schon bemerkt habe, handelt es sich im Prinzip um Namen wie "Veitsweiler" oder "Augustusburg".
Die "romanischen" Namen treten uns in den frühesten Belegen schon in eingedeutschter Form entgegen, teilweise lässt sich zeigen, dass die Eindeutschung schon vor 650 erfolgt sein muss (*Dalmatu > *Talamazzo ergibt Thalamassinga > Thalmassing).
Zum Fall Tenileschirihun hatte ich auch schon den Satz zitiert:
"Gerade hier aber fragt sich, ob angesichts solcher bairisch-althochdeutscher Lautentwicklungen Träger solcher romanischer Personennamen noch als echte Romanen und damit auch als Sprecher des Romanischen betrachtet werden können, oder ob sie sprachlich mit ihren bereits bairisch lautenden Namen romanischer Herkunft nicht schon zum Bairisch-Althochdeutschen übergegangen sind."
Daniel > Tenil vgl Tenileschirihun (Tölzkirchen)
David > Tevit vgl. Tevetsheim (Tötzham)
*Max(i)mu > *Mahsmo vgl. Mahsminreini (Maxlrain)
Die Träger dieser "romanischen" Namen könnten also bereits Urbairisch gredt hom.