El Q, da kennst Du die Gegend aber schlecht. Tatsache ist natürlich. dass das vorrömische kulturelle Erbe in Rheinlandpfalzweit weniger gepflegt wird wie in Hessen Bayern oder Ba-Wü und daher auch publizistisch nicht so präsent ist wie Manching. Heuneburg ,Hochdorf, Altkönig-Heidetränke, Staffelberg, Ipf oder Glauberg.
Im hier zur Diskussion stehenden Zeitraum waren aber die Randlagen des Pfälzer Waldes (Neustadt,Dürkheim ,Donnersberg ) , Rheinhessen und die Eifel-Hunsrück-Region von Bingen bis Otzenhausen,Kastell. Titelberg und Wallhausen relativ dicht besiedelt Es gibt dort ca. 80 nachgewiesene Höhensiedlungen, Oppidae und befestigte Plätze aus der Zeit und diverse Nekropolen wie den Langenlonsheimer Wald. ,Waldalgesheim, Dürkheim etc. mit Grabhügelansammlungen sowie aus noch früheren Zeiten die überregional bedeutende Nekropole von Herxheim.
Bronze- und eisenzeitlich-keltische Funde gibt es bei fast jedem Ort in Rheinhessen und der Vorderpfalz.
Das Rheintal selbst war wohl weniger besiedelt, vermutlich wegen der heute noch aktiven Rheinschnaken und der wiederkehrenden Hochwasserlagen. Die Siedlungen lagen westlich des Rheins erst auf dem Hochufer bzw. den ersten Höhenzügen .
Was mich schon immer gewundert hat ist die Tatsache, dass östlich des Rheins ,z.B. an der klimatisch und von der Lage her mindestens ebenso angenehmen Bergstrasse zwischen dem Maingebiet und Heidelberg überhaupt keine Siedlungsspuren zu finden sind und im angrenzenden Odenwald erst recht nicht.
Wenn dies nun im Schwarzwald ebenfalls der Fall ist kann das eigentlich nicht an den geographisch-klimatischen Bedingungen gelegen haben sondern muss andere Gründe haben.
Und das erinnert mich an folgendes:
In Ägypten erklären sie dir in Luxor , dass sich aus kultischen Gründen die Nekropolen auf dem westlichen Nilufer und die normalen Tempel für die Lebenden auf dem östlichen Nilufer befinden, und im Wesentlichen stimmt dies auch.
Das legt den Gedanken nah, dass wir es hier mit einem ähnlichen Phänomen zu haben könnten, also mit einer rechtsrheinischen Tabuzone am Oberrhein in vorrömischer Zeit
Dies könnte sowohl das völlige Fehlen von Funden im Odenwald als auch die auch die Fundarmut in Teilen des Schwarzwalds erklären