Riothamus
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Die Sagas reden von mehreren gescheiterten Siedlungsversuchen. 2 oder 3 Siedlungen sollen sogar gleichzeitig bestanden haben.
Eine davon soll auf einer Insel vor der Mündung eines großen Stromes gelegen haben. Die Beschreibung trifft auf L'Anse aux Meadows zu. Diese Siedlung bestand aus 11 Häusern und einer Schmiede.
Wenn ich mich korrekt erinnere, soll es noch eine kleinere Siedlung, vielleicht ein Stützpunkt zum Holzfällen, welches ja auf Grönland Mangelware war, weiter nördlich gegeben haben. Da die Angaben der Sagas bezüglich der Siedlung auf Neufundland nachgeprüft werden konnten, sollte man auch diese Angaben nicht vorschnell verwerfen. In Bezug auf die Gleichzeitigkeit dieser Siedlung mit den beiden anderen bin ich mir nicht ganz sicher.
Dann wird noch von einer weiter südlich gelegenen Siedlung berichtet. Diese soll gleichzeitig mit der Siedlung vor dem großen Strom bestanden haben. Wie gesagt, können wir die Angaben zu den Siedlungen aus den Sagas nicht einfach abtun. Zur Lage wird angegeben, dass das Vieh im Winter nicht aufgestallt werden musste und zwischen der Siedlung und der eigentlichen Küste ein See oder eine Lagune lag. Da das Klima damals etwas wärmer war, passt die Gegend von Washington gut zur Beschreibung. (Heute geht die sog. Null-Grad-Linie durch die Amerikanischen Hauptstadt. Um Rinder auf der Weide lassen zu können, muss es wärmer sein.) Allerdings soll diese Siedlung nur kurz bestanden haben. Daher können die Wikinger auch einfach einen warmen Winter erwischt haben.
Zu dieser Siedlung gehört auch die Schilderung vom Fund der wilden Weintrauben. Diese wachsen bereits ein ganzes Stück weiter nördlich von Washington. Mit Cranberries, wie oft behauptet, werden die Siedler sie aber nicht verwechselt haben, da diese auch in Nordeuropa vorkommen. Die amerikanischen Beeren werden nur etwas größer. Da sie auch in Deutschland wild wachsen, kann sogar eine deutsche Bezeichnung genannt werden: Kraanbeeren. Laut den Sagas soll auch kein Grönländer die Trauben entdeckt haben, sondern 'Thirk der Sachse'. Und in Niedersachsen und Westfalen sind Weintrauben altbekannt und wurden im Mittelalter auch zu Wein verarbeitet.
Somit existieren keine wirklich brauchbaren Hinweise zur Lokalisierung dieser Siedlung und wir müssen weiter auf einen Zufallsfund hoffen.
Langer Rede kurzer Sinn:
Wenn wir davon ausgehen, dass die Siedlungen etwa gleich groß waren, die nördliche vielleicht etwas kleiner, die südliche vielleicht etwas größer, kommen wir auf ca. 30 Haushalte, in denen durchaus 250 Siedler Platz finden können.
Zur Entstehung des Konflikts mit den Eingeborenen finde ich persönlich die Version interessant, dass die Wikinger den Indianern Milch gaben, die diese gar nicht verdauen wollten, so dass sie dachten die Einwanderer hätten ihnen Gift gegeben. Ob dies nun stimmen kann oder nicht, hätte die erste Begegnung Europa-Amerika dann wenigstens friedlich begonnen.
Eine davon soll auf einer Insel vor der Mündung eines großen Stromes gelegen haben. Die Beschreibung trifft auf L'Anse aux Meadows zu. Diese Siedlung bestand aus 11 Häusern und einer Schmiede.
Wenn ich mich korrekt erinnere, soll es noch eine kleinere Siedlung, vielleicht ein Stützpunkt zum Holzfällen, welches ja auf Grönland Mangelware war, weiter nördlich gegeben haben. Da die Angaben der Sagas bezüglich der Siedlung auf Neufundland nachgeprüft werden konnten, sollte man auch diese Angaben nicht vorschnell verwerfen. In Bezug auf die Gleichzeitigkeit dieser Siedlung mit den beiden anderen bin ich mir nicht ganz sicher.
Dann wird noch von einer weiter südlich gelegenen Siedlung berichtet. Diese soll gleichzeitig mit der Siedlung vor dem großen Strom bestanden haben. Wie gesagt, können wir die Angaben zu den Siedlungen aus den Sagas nicht einfach abtun. Zur Lage wird angegeben, dass das Vieh im Winter nicht aufgestallt werden musste und zwischen der Siedlung und der eigentlichen Küste ein See oder eine Lagune lag. Da das Klima damals etwas wärmer war, passt die Gegend von Washington gut zur Beschreibung. (Heute geht die sog. Null-Grad-Linie durch die Amerikanischen Hauptstadt. Um Rinder auf der Weide lassen zu können, muss es wärmer sein.) Allerdings soll diese Siedlung nur kurz bestanden haben. Daher können die Wikinger auch einfach einen warmen Winter erwischt haben.
Zu dieser Siedlung gehört auch die Schilderung vom Fund der wilden Weintrauben. Diese wachsen bereits ein ganzes Stück weiter nördlich von Washington. Mit Cranberries, wie oft behauptet, werden die Siedler sie aber nicht verwechselt haben, da diese auch in Nordeuropa vorkommen. Die amerikanischen Beeren werden nur etwas größer. Da sie auch in Deutschland wild wachsen, kann sogar eine deutsche Bezeichnung genannt werden: Kraanbeeren. Laut den Sagas soll auch kein Grönländer die Trauben entdeckt haben, sondern 'Thirk der Sachse'. Und in Niedersachsen und Westfalen sind Weintrauben altbekannt und wurden im Mittelalter auch zu Wein verarbeitet.
Somit existieren keine wirklich brauchbaren Hinweise zur Lokalisierung dieser Siedlung und wir müssen weiter auf einen Zufallsfund hoffen.
Langer Rede kurzer Sinn:
Wenn wir davon ausgehen, dass die Siedlungen etwa gleich groß waren, die nördliche vielleicht etwas kleiner, die südliche vielleicht etwas größer, kommen wir auf ca. 30 Haushalte, in denen durchaus 250 Siedler Platz finden können.
Zur Entstehung des Konflikts mit den Eingeborenen finde ich persönlich die Version interessant, dass die Wikinger den Indianern Milch gaben, die diese gar nicht verdauen wollten, so dass sie dachten die Einwanderer hätten ihnen Gift gegeben. Ob dies nun stimmen kann oder nicht, hätte die erste Begegnung Europa-Amerika dann wenigstens friedlich begonnen.
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