Es ist eigentlich immer wieder interessant zu lesen, wie unterschiedlich die Verteidigung von verschiedenen Festungswerken ausfällt. Moderne, gutarmierte und durchgeplante Werke fallen mit erstaunlicher Leichtigkeit, andere dagegen, oft veraltete und schlecht bewaffnete Festungen halten stand.
Die Eroberung Eben Emaels z-B. im 2. WK war zwar durch die Art des Angriffs völlig neuartig, wenn die belgischer Verteidiger etwas entschlossener gewesen (und womöglich ins freie gegangen wären), hätte es völlig anders aussehen können. Die Griechen dagegen haben aus ihren einfach gebauten und karg ausgerüsteten Bunkern der Metaxas-Linie wirklich das Mögliche herausgeholt und an verschiedenen Stellen die Wehrmacht mit hohen Verlusten zum stehen gebracht.
Im Ersten Weltkrieg sind die selben Forts im Raum Verdun mehrmals hin und her gegangen, dabei mal fast ohne Widerstand eingenommen worden um dann beim nächsten mal trotz heftigsten Angriffen und widrigster Umstände gehalten zu werden.
Moral und eine entschlossene Führung sind offensichtlich mindestens so wichtig wie das Material. Eine gut geplante und gebaute Festung kann zwar einen großen Kräfteunterschied ausgleichen, sie kann sich aber auch gegenteilig auswirken, wenn ubermäßige Zuversicht ins Material durch Verluste erschüttert wird.