Man muss Jesu reichen Parabel- und Gleichnisschatz eingebettet sehen in die Verhältnisse seiner Zeit. Da waren zunächst die Pharisäer, die jeden Stein der Schrift dreimal umdrehten und mit ernsten, völligen Unwichtigkeiten wie extrem ausgelegte Sabbatruhe, Speisevorschriften, Reinigungsvorschriften, Speiseverbot mit Nichtgläubigen usw. aufwarteten. Sie waren todernst - Jesus sprach ganz anders.
Dann hat er bekanntlich den Täufer Johannes abgelöst, als dieser inhaftiert wurde. Johannes war auch so ein Spielverderber, der seine Menschen mit "Natterngezücht" verglich, sprach in seiner Schreckenspredigt vom künftigen Zorn - Gericht, von der Axt an der Wurzel, dass fruchtlose Bäume umgehauen würden. Diese Tonalität entwickelt man vielleicht in der Wüste bei Heuschreckengerichten. Ganz anders Jesus, dem man schon mal unterstellte, ein "Fresser und Säufer" zu sein.
Ich empfehle jedem ernsthaft Interessieren:
DAS UR-EVANGELIUM
(Was Jesus wirklich sagte)
von Ziegler/Gruber.
Ich habe es antiquarisch für ein paar Euro erworben - bei den üblichen Verdächtigen. Werbung ist ja wohl verboten.
Sie finden gut dreißig Seiten Jesus-Zitate mit entsprechenden Quellentexten. Der Humor scheint immer wieder durch.
Kein frömmelndes Buch, sondern nach Jahrzehnten akribischer Forschung an den Quellentexten entstanden.
Theologischer Ballast, Andichtungen und Fälschungen der Bibeltexte sind entfernt.