Ich vertrete halt nun mal die Ansicht, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben und die Indienthese denkbar ist. Ist es das, was du mir vorhältst?
Es kommt nicht darauf an, was denkbar ist, sondern was belegbar ist. Sonst können wir gleich Däniken befragen.
Wenn du natürlich meinst, dass Jesus nach der Auferstehung nach Indien ging, dann schreibs einfach. Aber ich nehme an, für einen Christen ist das ein No-Go. Die christliche Meinung hindert uns aber nicht daran, Indizien zu sammeln, die für das Überleben und die spätere Abreise nach Indien sprechen. Dinge die dagegen sprechen habt ihr Christen ja repetitiv angebracht. Diese Indizien bekommen durch Wiederholung keinen höheren Wert, sondern den Beigeschmack, erst gar keine Diskussion aufkommen lassen zu wollen.
Nun, das ist unterschiedlich. Es gibt Leute, die mit Däniken und Illig diskutieren, und es gibt Leute, die das mit guten Gründen nicht tun. Die beiden jammern ja auch stets, dass sie totgeschwiegen werden sollten. Na ja, du kannst dich ja ruhig zu ihnen gesellen und Deine Indizien sammeln. Niemand hindert dich. Aber den übrigen ist es ja wohl erlaubt, die frühen Quellen zunächst mal als solche zu betrachten. Und wenn 30 Jahre schon reichen, die Tatsachen zu verdrehen, dann können wir Tacitus und Livius und Sueton in die Tonne treten, Ganz zu schweigen von Snorris Geschichtsschreibung.
Wie viele Jungfrauen waren es noch? Das historische Faktum wäre demnach, dass der Koran etwas enthält, das entsprechend interpretiert werden kann. Die Bibel enthält Texte, die als einen historischen Tod mit anschliessender Auferstehung interpretiert werden können. Mehr haben die Christen auch nicht zu bieten.
Nein. Das historische Faktum, das Gegenstand der Mythisierung sein soll, ist ja zunächst einmal der Tod Jesu und nicht die Evangelien. Diesem als historisch und rein immanenten Faktum, das sich insofern nicht vom Tod des Spartakus und seiner Genossen unterscheidet, steht im Koran kein Ereignis zur Seite. Das einzig Quasihistorische dort ist die Übergabe des Korans durch Allah an den Propheten oder die Abschrift der Goldenen Tafeln der Mormonen durch Joseph Smith. "Quasi" deshalb, weil es sich hier um ein Ereignis handelt, an dem Allah/Gott beteiligt gewesen sein soll, also nicht rein immanent ist, also Gott bereits voraussetzt.
Kein Zweifel. Allerdings solltest du bei einer solchen Diskussion die Möglichkeit akzeptieren, dass der Lebenslauf Jesu dem christlichen Glauben widerspricht. Sonst bleibt der Verdacht, dass du eigentlich gar nicht diskutieren willst, sondern lediglich missionieren.
Möglichkeiten akzeptiert man leicht, denn alles ist möglich. Nur ohne Belege gilt der alte Spruch: Wo die Fakten fehlen, hat die Phantasie freien Auslauf.
Und ich kann nicht nachvollziehen, was an der Feststellung des Todes missionarisch sein soll.