Das im Wiki-Beitrag angesprochene Werk von Bracher stammt in der Orriginalausgabe von 1955. Heißt zusammengeschrieben wurde es im Nachkriegschaos und unter dem akkuten Bedürfnis die zurückliegenden Ereignisse in irgendeiner Form zu rationalisieren.
Durch den Umstand der Zerstörung durch den Krieg, das damit verbundene Chaos und auch die Teilung Deutschlands, werden ihm wesentliche Archivbestände und Materialien, die nach der Wiedervereinigung zugänglich wurden, nicht zugänglich gewesen sein.
Was den Osthilfeskandal an und für sich angeht, inwiefern war der eine dezidierte Bedrohung für Hindenburg? Er selbst hatte sich da nichts belangbares zu Schulden kommen lassen und eine Ausweitung des Skandals durch "Enthüllungen" seitens Hitler und anderer Exponenten der NSDAP, hätte selbige erneut in scharfen Gegensatz zur DNVP gebracht, die ja nach wie vor einen Großteil der ostelbischen Klientel vertrat, der von der Osthilfe profitierte.
Davon einmal abgesehen, wie aus der oben zitierten Literaturstelle bei Pyta auch deutlich vorrausgeht, ein Regierungsauftrag seitens Hindenburg, war Hitler ja bereits Ende 1932 seitens Hindenburg angetragen worden, nur wollte dieser Hitler keine Sondervollmachten im Stil der bisherigen Präsidialkabinette zugestehen, woran die Sache scheiterte.
Als Hitler von Hindenburg Ende Januar 1933 zum Kanzler ernannt wurde, waren damit zunächst keine entsprechenden, so weitgehenden Vollmachten verbunden, wie Hitler sie bei den Verhandlungen im November 1932 gerne gehabt hätte.
Um eine Kanzlerschaft Hitlers zu erreichen, bedurfte es also überhaupt keine Erpressung oder Überredung, sondern lediglich einen Verzicht Hitlers auf vom Präsidenten sanktionierte Ausnahmerechte, unter diesen Bedingungen war Hindenburg bereits im November 1932 dazu bereit.
Da in der Folge Hitler bei Hindenburg die ihm vorschwebenden Vollmachten auch im Arrangement, das letztlich zu Hitlers Kanzlerschaft führte, ebenfalls nicht durchsetzen konnte, erscheint eine erfolgreiche Erpressungs Hindenburgs mit was auch immer, wenig plausibel.