Die oben von mir verlinkte, relativ aktuelle Studie kommt zu dem Ergebnis, dass einerseits im Zuge der Neolithisierung (erste Bauern) und andererseits in Folge der Migration aus Osteuropa (Steppe) am Ende des Neolithikums/Anfang der Bronzezeit auch auf den Britischen Inseln ein Bevölkerungswandel erfolgte.
Die englische Sprache entstand ab dem 5. Jh. n.Chr. mit der Einwanderung von Germanischsprachigen (werdenden Angelsachsen) v.a. aus dem Gebiet des heutigen Norddeutschland, Niederlande und Dänemark.
1997 wurde am Skelett eines mittelsteinzeitlichen Mannes, das in der Cheddar Gorge von Somerset gefunden worden war, eine DNA-Analyse durchgeführt. Als man die Resultate mit der DNA der Einheimischen verglich, fand man heraus, dass einer der Einwohner von Cheddar Grove ein direkter Nachkomme des 9000 Jahre alten Mannes war. Diese Erkenntnis erschütterte die traditionelle Ansicht, dass nacheinander mehrere Masseneinwanderungen stattgefunden hatten, die die jeweils ansässigen Völker auslöschten."
https://en.wikipedia.org/wiki/Cheddar_Man
Im allgemeinen wird davon ausgegangen, dass die Britischen Inseln erst nach Abschmelzen des Eisschildes besiedelt werden konnten, also ab etwa 8000 v. Chr. Zu dieser Zeit gab es eine breite Landverbindung zwischen Britannien und dem Kontinent, auf der mesolithische Jäger, Sammler und Fischer vorwiegend aus dem westeuropäischen Raum (heutiges Frankreich und Spanien) einwanderten. Diese mesolithische Bevölkerung bildete also den Grundstock der britischen Bevölkerung, den in den späteren Jahrtausenden neolithische "early farmers", "Beaker people" (Glockenbecherleute), Kelten und andere Bevölkerungsgruppen überschichteten.
Es scheint demnach eine altansässige Bevölkerung gegeben zu haben, deren Grundstock bis in die frühe nacheiszeitliche Periode zurückreicht. Etwa um 4000 v. Chr. erfolgte dann die Neolithisierung Britanniens. Ob damals frühe Ackerbauern (
early farmers) vom Festland auf die Insel einwanderten oder ob es lediglich einen Kulturtransfer gab, ist umstritten. Vor allem auch, ob es sich um eine zahlenmäßig größere Zuwanderung handelte.
Ab etwa 2500 v. Chr. gab es eine gut nachweisbare Einwanderung durch Leute der Glockenbecherkultur (
Beaker-People), die die Kenntnis der Metallverarbeitung mitbrachten. Auch hier ist umstritten, in welcher Größenordnung man sich die Migration der Glockenbecherleute vorzustellen hat.
Was aus dieser Bevölkerungsfusion hervorging, repräsentiert die britische Bevölkerung, die Stonehenge errichtete. Es mag jedoch sein, dass bereits die vorangehende jungsteinzeitliche Bevölkerung mit der Errichtung von Megalithbauten begann, denn die erste Phase von Stonehenge wird auf etwa 3000 v. Chr. datiert.
In welcher Größrenordnung man sich eine keltische Einwanderung auf die Britischen Inseln vorzustellen hat (ab dem 8./7. Jh. v. Chr. ?) , ist bis heute eine heftig umstrittene Frage. Manche gehen von einer Masseneinwanderung aus, andere vermuten nur eine sehr begrenzte Migration und eine kleine Frakton verneint überhaupt jede nennenswerte keltische Zuwanderung.