T
Tekker
Gast
Mal eine kurze Zwischenfrage, wird das hier jetzt ein Ideologiepläuschchen zur Verbreitung der Marxschen Idee oder gibt es eine konkrete historische Fragestellung zu dem Thema?
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Mal eine kurze Zwischenfrage, wird das hier jetzt ein Ideologiepläuschchen zur Verbreitung der Marxschen Idee oder gibt es eine konkrete historische Fragestellung zu dem Thema?
Marx ging wie seine Vorgänger Smith und Ricardo davon aus, dass menschliche Arbeit ökonomischen Wert (d.h. Tauschwert) schafft und zwar nur menschliche Arbeit.
Wenn ich frage warum die Vorhersagen einer bestimmten Theorie nicht eintrafen, ist es der erste Schritt darzulegen, welche Vorhersagen überhaupt in der Theorie liegen und welche ihr vielleicht nur zugeschrieben sind. Ebenfalls ist es hilfreich zu fragen, wie die jeweiligen Theoretiker zu ihren Schlüssen liegen, denn dort lässt sich vermutlich der Fehler oder Vernachlässigung von bestimmten Tatsachen finden.Mal eine kurze Zwischenfrage, wird das hier jetzt ein Ideologiepläuschchen zur Verbreitung der Marxschen Idee oder gibt es eine konkrete historische Fragestellung zu dem Thema?
Schon Aristoteles hat seinem Lehrer und Vorgänge Plato in vielen Dingen widersprochen. Bloß weil Leute ähnliche Themen bearbeiten, müssen sie nicht gleiche Sichtweise oder Ergebnisse haben.Wenn du David Ricardo als Vorgänger Karl Marx' siehst, dann war Karl Marx ein liberaler Nationalökonom.
Das Denken von Marx speisste sich aus drei Quellen: Deutscher Idealismus (Kant, Hegel, Feuerbach), französischem Frühsozialismus (Proudhon, Babeuf, Blanqui, etc.) und der britischen Sozialökonomie (Adam Smith, David Ricardo, John Stuart Mill). Alle diese Traditionen hat Marx aufgegriffen, aber auch kritisiert.
Kannst du auch in der Berufsausbildung auch nur. "Dialektisch historischer Materialismus" war nur einer von 3 Eckpfeilern (jeweils 2 Semester) der ML-Ausbildung, verbindlich für alle Hochschulstudenten, selbst Theologie. Der Rest war "Politische Ökonomie" (PolÖk) und ""Wissenschaftlicher Kommunismus" (WiKo). Die restlichen von @caliban erwähnten Herren kamen speziell in Teil 2 durchaus vor.@Hurvi: Ich habe in der DDR im Fach Staatsbürgerkunde unter dem Titel "Einführung in den dialektischen und historischen Materialismus" in meiner Berufsausbildung nur die ersten drei Herren gelehrt bekommen.
Der Rest war "Politische Ökonomie" (PolÖk) und ""Wissenschaftlicher Kommunismus" (WiKo). Die restlichen von @caliban erwähnten Herren kamen in Teil 2 durchaus vor.
Jetzt hast du mich aber erwischt. Die Bücher dazu existieren lange schon nicht mehr in meinem Besitz, ich müsste mich auf dem Flohmarkt neu eindecken. Die Namen fielen, zumindest Proudhon und Baboeuf. Ich erinnere mich auch an Saint-Simon und Robert Owen. Da ich aber fast nix im Studium dafür machte (Ich schrieb ab, dafür durften unsere Damen meine Zoologie- und Botanik-Ausarbeitungen sehen), sollte ich mich besser doch zurückhalten. :still:@Ingeborg: Ich bin ja sehr wißbegierig - in welcher Form kamen denn zb die in Rubrik 2 genannten Herren Proudhon, Baboeuf und Blanqui in jenem zweiten Teil vor?
Ich bin ja sehr wißbegierig - in welcher Form kamen denn zb die in Rubrik 2 genannten Herren Proudhon, Baboeuf und Blanqui in jenem zweiten Teil vor?
Danke, ich warte gerne bis zum Wochenende und wünsche erfolgreiches Abtauchen in die unteren Bücheretagen :winke:
wurde geschrieben von einem Autorenkollektiv unter Leitung von Matthäus Klein für den Einsatz in den 11. und 12. Klassen der EOS und der Berufsausbildung. (Mein Ex. = 3. Aufl. 1972)."Einführung in den dialektischen und historischen Materialismus"
wurde geschrieben von einem Autorenkollektiv unter Leitung von Matthäus Klein für den Einsatz in den 11. und 12. Klassen der EOS und der Berufsausbildung. (Mein Ex. = 3. Aufl. 1972).
Ganz schön abstrakt für meinen Geschmack, vermittelt aber via ML "eine optimistische Lebenseinstellung" (S. 504). Blanqui, Proudhon, Owen, Ricardo, Saint Simon und Smith kommen drin vor, Kant, Hegel, Feuerbach sowieso; Babeuf und Mill fehlen (wegen dialektischer Probleme?), Stalin auch (wegen historischer Probleme?).
@ Ingeborg
wenn Du etwas Geduld hast, kann ich Dir die Frage am Wochenende beantworten, dann tauche ich mal in die Tiefen meiner Bücherregale und suche Dir etwas. Allerdings habe ich Ökonomie studiert und alles etwas gründlicher behandeln dürfen und unser Prof in PolÖk war ein sehr alter (ich glaube, der lebte schon zu Zeiten von Owen :rofl, der auch viel Wert auf umfassende Bildung legte, obwohl er überzeugter Kommunist war.
Der vormarxsche Sozialismus
Bereits Jahrhunderte vor der Entstehung des wissenschaftlichen Sozialismus wirkten Strömungen des sozialen und politischen Denkens, soziale Utopien und gesellschaftliche Bewegungen, die das Streben der Werktätigen nach Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung widerspiegelten, Mißstände der Ausbeuterordnung kritisierten und Vorstellungen von einer neuen, gerechteren Gesellschaftsordnung entwickelten. Zu ihnen gehören vor allem jene, die als sozialistische Utopien, als utopischer Sozialismus (utopischer Kommunismus) in die Geschichte eingegangen sind und historische Vorläufer des wissenschaftlichen Sozialismus bilden. Dieser vormarxsche Sozialismus begann sich in der Zeit des Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus in Europa herauszubilden. Seine Voraussetzungen entstanden in allen Sphären der Gesellschaft: Auf sozialökonomischem Gebiet führte die ursprüngliche kapitalistische Akkumulation zur verschärften Ausbeutung und Verelendung breitester Volksmassen und zur Entstehung des Frühproletariats; auf sozialem und politischem Gebiet rief die ökonomische und politische Unterdrückung Bewegungen und Aufstände plebejischer Schichten in Stadt und Land hervor; auf geistigem Gebiet vermittelten die Entwicklung des fortschrittlichen philosophischen Denkens und der Naturwissenschaften, die antifeudale Bewegung des Humanismus wichtige Impulse.
Die wichtigsten Entwicklungsstufen des utopischen Sozialismus waren
- die frühen utopischen Lehren des 16. und 17. Jahrhunderts: T.Morus (1478 – 1535, „Utopia“) und T.Campanella (1568 1639, „Der Sonnenstaat“)
- der utopische Kommunismus des 18.Jahrhunderts: J.Meslier (1664 – 1729, „Testament“); Morelly (um 1715, „Gesetzbuch der natürlichen Gesellschaft“); G.B. de Mably (1709 – 1785, „Traktat über die Gesetzgebung“); F.N.Babeuf (1760 – 1797, „Manifest der Plebejer“)
- der kritische utopische Sozialismus und Kommunismus der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts in Westeuropa: C.-H. de Saint-Simon (1760 -1825, „Genfer Briefe“, „Der Organisator“), C.Fourier (1772 – 1837, „Die neue sozialistische Welt der Arbeit“), R.Owen (1771 – 1858, „Über die neue moralische Welt“)
- der utopische Arbeiterkommunismus Anfang des 19. Jahrhunderts: L.-A.Blanqui (1805 – 1881, „Der Kommunismus – die Zukunft der Gesellschaft“), W.Weitling (1808 – 1871, „Garantien der Harmonie und Freiheit“), T.Dézamy (1808 – 1850, „Gesetzbuch der Gütergemeinschaft“)
In selbigem befindet sich aber ein zweibändiger Grundriss von Mottek, Hans: Wirtschaftsgeschichte Deutschlands
Habe ich auch noch, dazu den Band III: Von der Zeit der Bismarckschen Reichgsgründung 1871 bis zur Niederlage des faschistischen deutschen Imperialismus.
Die ersten beiden Bände jedenfalls enthielten einige Informationen, die seinerzeit in westdeutschen Wirtschaftsgeschichten noch zu kurz kamen.
find ich persönlich schöner, sonst muss man ständig einen Finger im Anhang halten um ggf nicht lange blättern zu müssen.Was das Lesen erschwert ist die Tatsache, dass Literatur- und Quellenangaben direkt auf der Seite stehen und nicht im Anhang :motz:
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen