Weder lag mir ein Vergleich mit späteren Ereignissen nahe, noch eine weltfremde Sicht der völkerrechtlichen Lage.
Mir ging es darum:
Norman M. Naimark und Martin Richter: Flammender Hass: Ethnische Säuberungen im 20. Jahrhundert.
Bislang mE nicht erwähnt wurde, dass schon 1913 griechisch-osmanische Verhandlungen mit einem provisorischen Ergebnis über die Umsiedlung vorlagen, die durch den Krieg nicht realisiert wurden. Ebenso hinein spielen die armenischen Vorgänge, beide Minderheiten umfassten im Osmanischen Reich so ca. 1,2 bis 1,5 Mio. Menschen. Die armenischen Vorgänge wurden durchaus auch in Griechenland beachtet.
Kurz nach Kriegsbeginn 1914 begannen auch die Exzesse, sowie systematische Deportationen mit entsprechenden Opfern im Osmanischen Reich gegenüber der griechischen Minderheit. Athen intervenierte deswegen in Berlin, auf das Osmanische Reich Einfluss zu nehmen und die Vorgänge zu beenden. Ebenso wurde der griechische Forderungskatalog auf Ansprüche betr. Asia Minor hochgeschraubt, die den Westalliierten präsentiert wurde. Darin enthalten war übrigens auch eine Schutz-/Garantieerklärung für dei griechische Minderheit im Osmanischen Reich nach Kriegsende. Alle diese Forderungen wurden zurückgewiesen. Die Deportationen trafen wie im Fall der Armenier mit katastrophalen Zustände der Nahrungsversorgung im Osmanischen Reich nach Kriegsausbruch, Missernten und Schädlingsplagen zusammen.
dazu auch: George B. Leon: Greece and the Great Powers 1914-17, Institute for Balkan Studies 143.