Der Angriff auf den Staudamm der Edertalsperre war eigentlich nur ein Nebenschauplatz zu den Angriffen auf die Staudämme der Möhne- und der Sorpetalsperre. Für die Stromgewinnung waren diese und die anderen Talsperren des Ruhrverbandes von Bedeutung, vornehmlich aber für die Wasserversorgung des Ruhrgebietes. Sie verhindern Hochwasserspitzen und können Niedrigwasser aufhöhen und sorgen zusammen mit den Stauseen für eine Feinreinigung, des Regenwassers.
Der wesentlichste Effekt des Angriffs auf die Möhnetalsperre -wenn man von den vielen Toten absieht - war denn auch die Zerstörung und Verunreinigung der Brunnen im Ruhrtal, an denen die Versorgung der ruhrabwärts gelegenen Großstädte mit Trinkwasser hängt.
Der Angriff auf den Damm der Sorpetalsperre schlug wegen der andersartigen Bauweise des Staudamms fehl, genau wie ein späterer Versuch der RAF mit 5 to-Bomben. Wäre in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 auch der Sorpedamm zerstört worden, hätte dies die Schäden im Ruhrtal wohl noch einmal massiv erhöht.
Der Angriff auf die Talsperren erfolgte zwischen den beiden schweren Angriffen auf Dortmund am 4./5. und 23./24. Mai 1943. Beim zweiten warfen die Briten erstmals über 2000 to Bomben bei einem Angriff, auch meine Volksschule erhielt einen Volltreffer. Am 17. Mai war ich mit meinem Vater, der bei den Dortmunder Stadtwerken arbeitete, noch am Rande des Ruhrtals und an der Möhnetalsperre, zwei Wochen später waren alle Schulen geschlossen und wir waren in der KLV.