Riothamus
Aktives Mitglied
Es gibt ja schon einige Threads zum Thema und es spielt auch verstreut in manchen Threads eine Rolle. Unter
Ortsnamenkunde
werden Einzelbeispiele behandelt und
Tübingen
ist der aktuellste Einzelthread zur Ortsnamenkunde. Da es immer wieder Spekulationen und Fragen in Fällen gibt, die eigentlich klar sind, dürfte ein Thread interessant sein, der sich mit den Wortbildungselementen von Ortsnamen beschäftigt. Einerseits können das Beispiele sein, die interessant sind oder uns in anderen Threads als vorstellungsbedürftig auffallen. Andererseits gibt es natürlich auch umstrittene Ortsbildungselemente, wobei in einem Geschichtsforum eher die zeitliche Einordnung als die Frage der Bedeutung interessieren wird. Zusätzlich dürften Literaturempfehlungen hier besser zu finden sein, wenn kein eigener Thread sinnvoll ist.
Für Westfalen erscheint im Auftrag der Akademie Göttingen eine Reihe, deren Bände jeweils einen Kreis abdecken: Kirstin Casemir, Jürgen Udolph (Hrsg.), Westfälisches Ortsnamenbuch (WOB). Die Bände sind nach dem Schema Die Ortsnamen des Kreises xy benannt. Leider wird nicht das Gebiet des westfälischen Dialekts, sondern das des NRW Landschaftsverbands Westfalen-Lippe abgedeckt. Osnabrück und Waldeck fehlen hier also.
Einige weitere Ortsnamenbücher sind bei Wikipedia aufgelistet: Ortsnamenbuch – Wikipedia
Zunächst für die, für die das Neuland ist eine kurze Erläuterung: Wie können, vereinfacht gesagt, Ortsnamen (im deutschen Sprachraum) gebildet sein?
Schwierigkeiten ergeben sich auch aus Dialekten. Bach heißt etwa auf Niederdeutsch Bike oder Beke.
Für einen allgemeinen Thread sind natürlich neben solchen Einordnungen und Strukturen besonders Grundwörter und Suffixe interessant.
Und jetzt bin ich erst mal zu müde.
(Wikipedia ist hierzu leider nicht vollständig und teils missverständlich. Dennoch der Link: Ortsname – Wikipedia )
Ortsnamenkunde
werden Einzelbeispiele behandelt und
Tübingen
ist der aktuellste Einzelthread zur Ortsnamenkunde. Da es immer wieder Spekulationen und Fragen in Fällen gibt, die eigentlich klar sind, dürfte ein Thread interessant sein, der sich mit den Wortbildungselementen von Ortsnamen beschäftigt. Einerseits können das Beispiele sein, die interessant sind oder uns in anderen Threads als vorstellungsbedürftig auffallen. Andererseits gibt es natürlich auch umstrittene Ortsbildungselemente, wobei in einem Geschichtsforum eher die zeitliche Einordnung als die Frage der Bedeutung interessieren wird. Zusätzlich dürften Literaturempfehlungen hier besser zu finden sein, wenn kein eigener Thread sinnvoll ist.
Für Westfalen erscheint im Auftrag der Akademie Göttingen eine Reihe, deren Bände jeweils einen Kreis abdecken: Kirstin Casemir, Jürgen Udolph (Hrsg.), Westfälisches Ortsnamenbuch (WOB). Die Bände sind nach dem Schema Die Ortsnamen des Kreises xy benannt. Leider wird nicht das Gebiet des westfälischen Dialekts, sondern das des NRW Landschaftsverbands Westfalen-Lippe abgedeckt. Osnabrück und Waldeck fehlen hier also.
Einige weitere Ortsnamenbücher sind bei Wikipedia aufgelistet: Ortsnamenbuch – Wikipedia
Zunächst für die, für die das Neuland ist eine kurze Erläuterung: Wie können, vereinfacht gesagt, Ortsnamen (im deutschen Sprachraum) gebildet sein?
- Bestimmungswort + Grundwort: Klar, das Grundwort ist eine allgemeine Ortsbezeichnung, wie etwa -hausen/-husen, -dorf/-dorp, -burg und -stadt, Das Grundwort steht oft im Dativ (3. Fall), weil damit im Deutschen eine Ortsangabe erfolgt ("im Dorf"). Dabei sind teils alte Endungen erhalten, die im Neuhochdeutschen verschwunden sind (-e/-(e)n). Das Bestimmungswort bestimmt den individuellen Ort genauer, etwa durch einen Namen wie bei Augustdorf, Sachsenhausen und Lippstadt. Lippstadt zeigt, dass Namensbestandteile verschliffen sein können, teils bis zur Unkenntlichkeit wie bei Volkmarsen, dass sich über Volkmaressen aus *Volkmarshusen entwickelt hat. Diese Art der Ortsnamensbildung begann im Deutschen während der späten Völkerwanderungszeit. Das Bestimmungswort kann gebeugt sein oder im Nominativ stehen, was Sprachwissenschaftler als Zusammenrückung und Kompositum (Zusammensetzung) unterscheiden. Auch Adjektive (Eigenschaftswörter) und Präpositionen (Verhältniswörter) können Bestimmungswörter sein.
- Bestimmungswort + Suffix: Namen mit dieser Bildung sind in der Regel älter als die mit Grundwörtern und gehen auf die Zeit vor der 2. Lautverschiebung zurück. Es gibt aber Ausnahmen, die nach dem Vorbild älterer Namen gebildet werden. Ein Suffix ist kein eigenes Wort, sondern ein Teil eines Wortes, dass aber eine Bedeutung transportiert. Wie das -chen in Häuschen ausdrückt, dass es sich um ein kleines Haus handelt, bewirkt ein Ortsnamen-Suffix, dass mit dem Bestimmungswort ein Ort gemeint ist. An das Suffix tritt evt. noch eine Endung. Ein mit Suffix gebildetes Wort wird Ableitung (Derivatum) genannt. Beispiele sind das -ich in Jülich, -ach in Andernach oder das -k- in Böddeken.
- Einzelwort: Ortsnamen, die aus einem Einzelwort, ob gebeugt oder nicht, bestehen ("Simplizia") sind ebenfalls alt, oft sehr alt. Das gerade in einem anderen Faden erwähnte Boke fällt z.B. darunter.
Schwierigkeiten ergeben sich auch aus Dialekten. Bach heißt etwa auf Niederdeutsch Bike oder Beke.
Für einen allgemeinen Thread sind natürlich neben solchen Einordnungen und Strukturen besonders Grundwörter und Suffixe interessant.
Und jetzt bin ich erst mal zu müde.
(Wikipedia ist hierzu leider nicht vollständig und teils missverständlich. Dennoch der Link: Ortsname – Wikipedia )