Huitzilihuitl
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Im März 2018 waren es noch 690 Mrd. Euro und im September 2019 schon 850 Mrd. Euro.
Reparationen: Warum in Polen 850 Milliarden gefordert werden - WELT
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Im März 2018 waren es noch 690 Mrd. Euro und im September 2019 schon 850 Mrd. Euro.
Lassen wir mal das Übereinkommen von 1953 und die Verträge von 1970, 1990 und 1991 beiseite. Jenseits allen ins polnische Inland gerichtete Kalkül - denn die PiS weiß ja ganz genau, dass sie von Dtld. kein Geld erhalten wird, sie betreibt auf Kosten der deutsch-polnischen Freundschaft einen nationalistischen Wahlkampf - muss man sich tatsächlich fragen, ob BRD und DDR bis 1953 wirklich in der Lage waren, zu kompensieren, was Polen in den sechs Jahren Krieg zu erdulden hatte.Soweit mir bekannt ist, hat ja wohl Deutschland seine Schulden gegenüber Polen beglichen.
Gezahlt wurde ja auch von der DDR.
Dies war wohl auch Gegenstand des Londoner Schuldenabkommens am 27.02.1953 in London.
Nun, diese kann man zwar aus deutscher Sicht als Reparation sehen, sind aber aus polnischer Sicht eher eine Kompensation der jenseits der Curzon-Linie verlorenen Gebiete.
Was man durchaus beziffern kann, ist das BIP/BSP, welches durch den Krieg und durch die durch den Krieg verursachten Menschenverluste dem polnischen Staat entgangen ist.
Wie ist denn eine solche Kompensation mit dem Grundsatz der Unverletzlichkeit der territorialen Integrität eines Staatswesens zu vereinbaren?
Denn genau darauf beruft man sich in Polen ja zeitgleich auch, wenn es um die ehemals polnischen Gebiete geht, die sich die Sowjetunion im Gefolge des 2. Weltkriegs nahm.
Das geht doch nicht zusammen.
Die Debatte ist ja auch genau deswegen so schwierig, weil jeder genau weiß, dass die PiS diese Debatte ausschließlich nationalistisch führt. Es geht nicht um erlittenes Unrecht, sondern darum die Leute aufzuhetzen und einen Wahlkamf zu gewinnen. Der Verlierer ist die deutsch-polnische Verständigung.Die obigen Argumentationen allerdings, erscheinen mir nicht einleuchtend.
Es geht nicht um erlittenes Unrecht
Diese Rechnerei Polens über Unrecht und Schäden, die Deutschland einst in und an Polen angerichtet hatte, sind nach Ihnen gerichtet und dienen ausschließlich dem Wahlkampf, denn die polnische Regierung hat in all den Jahren nie eine offizielle Reparationsforderung an Deutschland gestellt, weil sie genau weiß, dass das aussichtslos wäre: Der polnische Staat hat Reparationen bekommen und auf weitere offiziell verzichtet.
Das sehe ich gar nicht so.Auf solche Winkelzüge der PiS unsererseits publizistisch zu reagieren, ist kontraproduktiv
Doch, es geht ganz entschieden auch um erlittenes Unrecht.
Vielleicht nicht den Exponenten der PiS-Partei, aber durchaus einem Teil von ihrer Wählerscchaft.
Ich denke, dass kommt darauf an, wie man sich dazu verhält.Ich finde es auch deswegen sehr schwierig, weil so wie die PiS es macht, es wie die Öffnung der Büchse der Pandora ist.
Das Leid der deutschen Vertriebenen, auch die Vertreibung Polen aus Rußland etc., man wird wohl kaum einen gerechten Ausgleich schaffen können, ohne irgendwelche Gefühle zu verletzen.
Wenn man dem aber entgegenwirken möchte, heißt das scharf zwischen der Rhetorik und den Gefühlen von Teilen der polnischen Bevölkerung zu trennen, dieser Bevölkerung und ihren Anliegen Anerkennung zu zollen und ihr aber auch auseinander zu setzen, warum die Forderungen der PiS in dieser Form nicht tragbar sind.
Vorsicht, bitte nicht so despektierlich über die Juristerei reden, die versuchen schon ihr bestes.recht, reicht der bloße Verweis auf Papiere mit Stempeln nicht aus. Papiere mit Stempeln schaffen das Gefühl ungerecht behandelt worden zu sein nicht aus der Welt.
Ich nehme zwar an, dass in dem Satz ein wichtiges Wort fehlt, aber mit oder ohne diesem Wort: die Bundesregierung ist nicht einmal ein Jahr im Amt. Und gerade was Entschädigungen anbelangt, da hat sich Deutschland nicht immer leicht getan. Man denke daran, wie spät und gegen wie viel Widerstand aus Dtld. die Zwangsarbeiter entschädigt wurden. Lag natürlich nicht allein an den Bundesregierungen, sondern zuletzt v.a. an den privatwirtschaftlichen Nutznießern.Man kann der Bundesregierung sicherlich nicht unterstellen, sie hätte sich um die Wiedergutmachung in den letzten 50 Jahren bemüht, ganz im Gegenteil.
Das sind sie in der Politik an Hand von Wahlergebnissen eben doch.Das Problem ist, Gefühle und Empfindungen sind nicht messbar
Man kann der Bundesregierung sicherlich nicht unterstellen, sie hätte sich um die Wiedergutmachung in den letzten 50 Jahren bemüht, ganz im Gegenteil.
Die erste Hälfte würde ich unterschreiben, die zweite nicht.Eine erfolgreiche Propaganda ist in der Regel deswegen erfolgreich, weil sie vorhandene Sentiments in der Bevölkerung aufgreift und lenkt, nicht weil sie irgendetwas völlig neues in den luftleeren Raum hinein kreiert.
Ich nehme zwar an, dass in dem Satz ein wichtiges Wort fehlt, aber mit oder ohne diesem Wort: die Bundesregierung ist nicht einmal ein Jahr im Amt. Und gerade was Entschädigungen anbelangt, da hat sich Deutschland nicht immer leicht getan. Man denke daran, wie spät und gegen wie viel Widerstand aus Dtld. die Zwangsarbeiter entschädigt wurden. Lag natürlich nicht allein an den Bundesregierungen, sondern zuletzt v.a. an den privatwirtschaftlichen Nutznießern.
Das Problem ist doch aber nicht, dass sie die betreibt (natürlich wäre es schöner, wenn das nicht der Fall wäre), das Problem ist, dass sie in Teilen der Bevölkerung verfängt.
Und damit muss man sich beschäftigen..
Also kritisierst du, dass in den polnischen Schulen und Medien zu wenig aufgeklärt wurde, das Deutschland schon viel in der Vergangenheit geleistet hat.
Die Frage ist ja immer, wem gibt man dann recht? Es ist ja auch keine Lösung auf diese Weise Nationalisten zu hofieren. Die werden ihre Meinung sowieso nicht ändern.
Nein, die Lösung ist zu spalten.
Und zwar diejenigen Teile mit verständlichen Sentiments und Interessen, denen man zumindest in irgendeiner Form entgegen kommen kann von den nationalistischen Schreihälsen.
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