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Die Vereinfachung eines komplexen Sachverhalts war eigentlich dieses hier:Dieses Argument gilt ja schon seit Jahren als größtmöglichste dümmliche Vereinfachung von komplexen Sachverhalten.
Ich glaube nicht, dass derjenige, der mit einer solchen Vereinfachung ins Thema startet, in der Position ist, jemand anderen die „größtmöglichste dümmliche Vereinfachung“ vorzuwerfen.
Offenbar hast du meine Argumentation nicht verstanden. Also zunächst einmal - sofern du sakrosankt nicht eh falsch verwendest - sehe ich nicht, dass ich irgendetwas für „sakrosankt“ erklärt hätte. Ganz im Gegenteil: ich wies daraufhin, dass es nicht die eine richtige Lösung gibt und dass es Unsinn ist, hier im Sinne der einen richtigen Lösung zu ideologisieren.Interessant wie flexibel Deine Argumentation ist. Während der Wiederaufbau der Paulskirche sakrosankt für dich ist, ist beim Reichstag es anscheinend gar kein Problem, dass Sir Norman Foster die Nachrkiegsmoderne von Paul Baumgarten emotionslos abgeräumt hat. So führst du oben aus:
Komisch sindAlso was denn nun, wo bleibt der Aufschrei gegen dieses Frevelei? Komisch, komisch
Ein „historischer Umbau“ ist ein Umbau der in der Vergangenheit liegt. Ggf. schwingt dabei noch ein Bewertung mit: besonders gut/schlecht gelungen. Was du meinst, ist die Rekonstruktion des historischen Zustands.Vorsicht, daraus lässt sich ja sonst ableiten, das ein moderner Umbau eines internationalen Stararchitekten immer erlaubt ist, ein historischer aber nicht? Gibt es schon wieder Berührungsängste mit der Historie?
ein krasser "Hypersuperlativ" kommt ohne Rücksicht auf alle Deutsch-Pädagogen bei Robert Schumann vor: erst wird angewiesen so schnell wie möglich und ein paar Takte später noch schneller(Wenn du einem Deutschlehrer ans Bein pinkelst, solltest du nicht mit einem „Hypersuperlativ“ ankommen.)
?Eine neue zum Ideal erklärten „Urzustand“ wiederherzustellen ist eine Entscheidung
da den Rotstift?Deutschlehrer
Aber was gibt man damit für eine Zeugnis ab über die Wertschätzung der bundesrepublikanischen Geschichte?
"so schnell wie möglich" wäre prestissimo oder presto possibile - aber Schumann verwendete den quasi "Hypersuperlativ" nicht mit italienischer Tempobezeichnung, sondern auf deutsch, und der Witz ist halt das finale, sprachlich eigentlich unmögliche noch schnellerHeißt das nicht allgemein Allegro con brio?
Habs korrigiert?
wie oft zückt ein
da den Rotstift?
Ein „historischer Umbau“ ist ein Umbau der in der Vergangenheit liegt. Ggf. schwingt dabei noch ein Bewertung mit: besonders gut/schlecht gelungen. Was du meinst, ist die Rekonstruktion des historischen Zustands.
Und bzgl. dieser hast du die Problematik offenbar nicht verstanden oder aber ignorierst sie bewusst.
Wir reden hier nicht über Ruinen und Lost Places, sondern über in Nutzung stehende Gebäude. Diese haben eine Geschichte. Diese drückt sich in ihrem architektonischen Zustand aus. Einen zum Ideal erklärten „Urzustand“ wiederherzustellen ist eine Entscheidung, die man treffen kann, ist aber eben auch architektonischer Ausdruck davon, dass man einen Teil der Geschichte negiert oder geringschätzt.
1.) Leipziger Universitätskirche: moderner Neubau am traditionellen Ort
2.) Gedächtniskirche: Turmruine und moderner Bau fast ineinander verwoben
3.) Paulskirche: weitgehend der alte Bauköper mit modernem Inneren
4.) Reichstag: moderne Reminiszenzen an vergangene Gebäudeteile, ohne den Eindruck zu erwecken, das Gebäude sei geschichtslos
5.) Frauenkirche DD, weitestgehende Rekonstruktion des barocken Baus, dass die Kirche wiedererrichtet wurde, sieht man vor allem an den unterschiedlichen Farben des Sandsteins hell (neu) und schwarz (alt).
Den Reichstag in den 80ern habe ich als kahlen leeren Raum in Erinnerung, der freilich, so der Fremdenführer, "innerhalb von 24 Stunden bestuhlt werden" könne, wenn nämlich plötzlich die gesamtdeutschen Parlamentarier in Berlin einträfen. Der Reichstag musste innen auf jeden Fall vollkommen neu gestaltet werden, damit er als modernes Parlamentsgebäude zu gebrauchen war, das ist der Unterschied zur Paulskirche.Die Paulskirche kann letztlich nur verglichen werden mit dem Reichstag. Denn er hatte ja schon eine eigene Form in der Nachkriegsästhetik bekommen. Hier wurde die Nachkriegsgestaltung ohne große Debatte abgeräumt.
Habs korrigiert
b) deine aggressiver Stil
Aber was gibt man damit für eine Zeugnis ab
Um mal ein Verständnisproblem zu klären:
Bei der Paulskirche geht es im Jahr 2022 nicht darum, einen durch den Krieg zerstörten Bau wiederherzustellen oder andersartig zu nutzen. Konkret geht es darum, ob ein bereits wiederhergestellter Bau, wieder in einen anderen Zustand überführt werden kann/darf/soll etc etc... Es ist ja schön und gut, dass es in der Vergangenheit verschiedene Möglichkeiten gegeben hat, aber das ist ja gar nicht der Punkt der Diskussion.
Nein, denn das hieße ja wieder, dass es nur die eine korrekte Lösung gäbe.Die Paulskirche kann letztlich nur verglichen werden mit dem Reichstag. Denn er hatte ja schon eine eigene Form in der Nachkriegsästhetik bekommen. Hier wurde die Nachkriegsgestaltung ohne große Debatte abgeräumt.
ich schmeiß mein Tablet auf den Müll.Zwei hab ich noch:
Falsch, hier stehen 2 verschiedene Zustände in einem Konkurrenzverhältnis.Der Punkt der Diskussion ist, dass du a) der Gestaltung von 1947/8 ihren Wert absprichst
und b) die ganze Geschichte politisierst, dabei deinem vermeintlichen politischen Opponenten Hass oder wenigsten Berührungsängste mit der Geschichte unterstellst.
Dabei übersiehst du, dass auch die Gestaltung von Rudolf Schwarz eine historische ist und den schnörkellosen Geschmack der Nachkriegszeit entspricht, mit seiner Gestaltung ist ihm ein feierlicher heller Raum gelungen. Rudolf Schwarz hat 1947 eine Ruine wieder als Feierstätte nutzbar gemacht. Die Wiederherstellung eines durch den Krieg zerstörten Zustands setzt voraus Rudolf Schwarz‘ Werk zu zerstören.
Behauptet niemand.Nein, denn das hieße ja wieder, dass es nur die eine korrekte Lösung gäbe.
Trendsportart halte ich als Begriff für eine Übertreibung.Wenn man sich im Trendsport des Wiederaufbaus nicht mehr existenter Gebäude engagiert,
Bei welchen Gebäudeteilen erkennend wir den historischen Wert an und bei welchen negieren wir diesen?
in Polen finden sich Baudenkmäler (sic) verschiedener "nichtpolnischer" Herkunft: französische (napoleonische Zitadellen-Umwallung in Modlin), russische (Festungen Nowogeorgiewsk, Osowiec, Lomza, Iwangorod u.a.), preussische bzw. deutsche aus dem Kaiserreich (Festungen Thorn, Posen, Swinemünde, Breslau u.a.) und österreichische (Festung Krakau) sowie deutsche aus der Nazizeit (zahlreiche Bunker, u.a. ein Eisenbahnbunker) - diese sind, wo sie nicht ohnehin Ruinen sind, oftmals erstklassig museal hergerichtet und dokumentiert, gepflegt. dasselbe gilt auch für historische Verwaltungsgebäude etc der drei "Fremdherrschaften".Du führst die Debatte so als ob wir in Polen wären. Dort rekonstruiert man ja ausschließlich Gebäude die in das nationale Geschichtsbild passen und lässt sogar erhaltene Bausenkmäler aus der Zeit von Österreich Ungarn demolieren um sie in ein passendes Geschichtsbild zu fügen.
Da muss ich aber auch eine Lanze für die polnische Rekonstruktion von Baudenkmälern brechen:Polen ist kein passendes Beispiel für das, was du sagen willst.
Nein, die Zustände stehen nicht in Konkurrenz zueinander, denn der eine ist und der andere war.Falsch, hier stehen 2 verschiedene Zustände in einem Konkurrenzverhältnis.
Ich weiß nicht, warum du dich hinter Steinmeier versteckst. Ist das ein verunglücktes Autoritätsargument?Wenn Frank Walter Steinmeier den alten Zustand besser findet, dann schreib ihm doch einen Brief und versuche ihn zu überzeugen.
Das ist ja hier fast wie nach dem Lehrbuch. Nach dem argumentum ad verecundiam ("X sagt auch Persönlichkeit P") kommt das argumentum ad hominem ("du hast Defizit Z und kannst daher nicht mitreden").Dein Problem ist glaube ich, dass du gar nicht in der Baudebatte versiert bist.
Es tut mir leid, aber ich habe diesen Abschnitt seit gestern mehrfach gelesen, ich kann ihm leider keinen Sinn entnehmen (also den zwei ersten Sätzen schon). Ist dir da beim Schreiben ein Satzteil abhanden gekommen oder hattest du einen Gedankensprung?Bitte schau dir die Preisträger des Natursteinpreises der letzten 20 Jahre mal an. Christoph Mäkler hatte mit dem Lindencorso den ersten Bau in der Nachkriegszeit gebaut mit einer Natursteinfassade.
das ist ein Beispiel für die Berührungsängste. Und machen wir uns nichts vor, bei vielen fehlt auch die Kompetenz.
Ein klassizistischer Bau mit eingezogenen Emporen, die dem Hauptsaal Licht nehmen.dann beschäftige dich auch mit dem Zustand der Vorkriegszeit. Ein Vergleich funktioniert immer nur, wenn man beide Seiten sich angeschaut hat.
Nein, du hast nicht explizit von der einen korrekten Lösung gesprochen. Aber was hast du implizit transportiert? Da wurde deinerseits von Hass gesprochen, von einer Wendung gegen alles Historische, von Berührungsängsten mit der Geschichte. Diese Wortwahl offenbart einen Absolutheitsanspruch für die eigene Auffassung als der einzig korrekten.Behauptet niemand.Nein, denn das hieße ja wieder, dass es nur die eine korrekte Lösung gäbe.
Versteh es mal als ironische Reaktion auf die Disneylandisierung. (*er hat‘s schon wieder gesagt*) Der Begriff in diesem Zusammenhang stammt aber von @Rovere, dem Urheber dieses Threads.Trendsportart halte ich als Begriff für eine Übertreibung.
Was soll das sein? Eine reductio ad Kaczińskium respektive Morawieckium? Dziękuję bardzo.Du führst die Debatte so als ob wir in Polen wären. Dort rekonstruiert man ja ausschließlich Gebäude die in das nationale Geschichtsbild passen und lässt sogar erhaltene Bausenkmäler aus der Zeit von Österreich Ungarn demolieren um sie in ein passendes Geschichtsbild zu fügen.
Dann muss ich deine Behauptungen, dass die Verweigerung, den historischen Zustand funktionierender, selbst schon historisch gewordener Gebäude, wieder in einen vorherigen Zustand zu überführen „linker Hass“ und „Berührungsangst mit dem Historischen“ seien gründlich missverstanden haben. Denn am Ende ist die Forderung Rudolf Schwarz‘ derzeit in Funktion stehende Gestaltung zugunsten der vorherigen zu zerstören nichts anderes als die Forderung, der Gestaltung von Rudolf Schwarz ihren Wert und ihre historische Berechtigung abzusprechen, vor allem da mit der Behauptung garniert, es gäbe Berührungsängste mit dem Historischen, wenn man sich einer Wiederherstellung des Vorkriegszustandes verweigere.Derartiges fordert in Deutschland kein Mensch. Von daher bitte keine Unterstellungen.Bei welchen Gebäudeteilen erkennend wir den historischen Wert an und bei welchen negieren wir diesen?
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