Als Traditionsquellen verstehe ich Quellen die einst erschaffen wurden um anderen Personen etwas mitzuteilen, also Reden, Herrschaftsbilder. Die Intention ist klar die der Überlieferung
Als Überrestquellen verstehe ich die Quellen die mehr oder weniger unbeabsichtigt Rückschlüße über die Vergangenheit erlauben.
Ich liege damit auf der Linie von wiki.
Als Ergänzung
Ich empfehle dir folgendes Buch:
Peter Borowsky, Einführung in die Geschichtswissenschaft I, Grundprobleme, Arbeitsorganisation, Hilfsmittel.
Dieses Buch gilt als Standardwerk. Ich zitiere was darin über die Quellenkunde steht:
Überreste und Tradition:
Überrest ist alles, was unmittelbar von den Begebenheiten übrig geblieben ist; man unterscheidet:
-Sachüberreste (körperliche Überreste, Bauwerke, Geräte, Erzeugnisse von Kunst, Gewerbe usw. aller Art)
-Abstrakte Überreste (fortlebende oder überlieferte Institutionen, Rechts- und Verfassungszustände aller Art, Tatsachen der Sitte, der Sprache usw.)
- Schriftliche Überreste (Schriftgut, das aus geschäftlichen oder privaten Bedürfnissen der jeweiligen Gegenwart entstanden ist), z.B. Urkunden über Rechtsgeschäfte - wir Grundstücksangelegenheiten - Akten einer Behörde, private Briefe, Zeitungen, schöne Literatur.
Tradtion dagegen bezeichnet Material, das eigens und absichtlich zum Zweck (historischer) Unterrichtung geschaffen worden ist (z.B. Annalen, Chroniken, Biographien, Autobiographien, Memoiren, zeitgenössische Geschichtserzählungen aller Art, mündliche Formen: Sage, Lied, Erzählung).
Diese Quellengruppierungen orientiert sich an der Beziehung des Quellenstückes zum jeweils zu untersuchenden Gegenstand; der Überrest berichtet unabsichtlich über diesen Gegenstand, während z.B. eine Chronik diesen Gegenstand bereits unter bestimmten Gesichtspunkten beurteilt und einordnet, um der Nachwelt ihre Sicht der Dinge kundzutun.
Borowsky, S. 125
Das man das im Einzelfall genau prüfen muss (ob ein Tagebucheintrag z.B. nicht doch eine Traditionsquelle ist, weil jmd. damit rechnet das dieses später einmla gefunden wird), ist selbstverständlich.
Das ist so.