Hm, klar, Templer, Vatikan, zuviel Dan Brown gelesen? Wundert mich, dass noch keiner auf die Illuminaten gekommen ist. Die wussten schon vor dem Untergang von Atlantis bescheid :rofl:
Mal ganz ehrlich, "entdeckt" wurde es nur aus europäischer Sicht, und auch nur in dem Sinne, dass sich für diese Entdeckung in diesem geschichtlichen Moment auch Mächte und Menschen interessierten. Dass Amerika interessant wurde, lag m.E. nur daran, dass die Portugiesen den vielversprechenderen Weg nach Indien auf der Ostroute gefunden hatten.
Ob im Früh- und Hochmittelalter irgendwelche "Heiden" irgendwo im Nordwesten Land finden, wird Mitteleuropäer kaum interessieren, zumal das heilige Land bei weitem interessanter war. Wurde aber schon einiges zu gesagt..
Dan Brown? Who's that? - Im Ernst, ich habe mich mit solchen Themen schon beschäftigt, als selbst Vinland noch oft als Spekulation abgetan wurde, d.h. bevor die Ausgrabungen in L'Anse aux Meadows bzw. deren Zurodnung allgemein anerkannt wurden. Und von der Templermania habe ich zuerst bei Umberto Eco (Foucaultsches Pendel) erfahren. Dan Brown hat nur Baigent und Leigh ausgeschlachtet und verdreht. Nicht, daß ich deren Thesen alle verteidigen würde, aber einfach nur Spinner sind das nicht.
Jeder ernsthafte Mensch muß doch zugeben, daß Archäologie und Urkunden das Geschehen der Vergangenheit nur lückenhaft spiegeln, zudem nicht alles ausgegraben bzw. ausgewertet ist. Wem es zu spekulativ ist, sich mit solchen Lücken zu befassen, muß das ja nicht tun. Der Name dieses Threads bezieht sich deutlich auf eine solche Thematik, prinzipiell abwertende Kommentare finde ich unangemessen. In Einzelfällen habe auch ich schon Dinge als 'vermutlich Schwachsinn' eingeordnet und mußte später zugeben, daß es doch belegbar war.
Der Begriff "Entdeckung" bezieht sich, wenn nichts weiteres dazu gesagt, üblicherweise auf die europäische Sicht, wir sind eben (hier größtenteils) Europäer. Wie würdest du diesen Vorgang nennen? Daß die Entdeckung des Kolumbus eine neue Qualität hatte, weil er sie mit der Inbesitznahme verband, hatte ich ja geschrieben.
Ich wollte nur eine Zusammenfassung geben und ein paar Fragen stellen.
Als Hobbyhistoriker, der sich für alles mögliche interessiert, hab ich ja gar keine Chance, allem selbst auf den Grund zu gehen.
Zum Glück gab es ja auch einige substantielle Antworten.
Zu Rhode Island: Die niederländische Erklärung des Namens war mir bekannt, aber die Schreibweise mit Rh paßt besser zu Rhodos. Und die Insel ist - so viel ich weiß - noch weniger rot als die "Rothäute".
Aber ich möchte meine persönliche Kernfrage zu diesem Themenkomplex nochmal hervorheben:
Wie läßt sich die Caboto-Fahrt 1497, nur 5 Jahre nach Kolumbus, erklären, wenn man streng vom allgemein anerkannten damaligen geographischen Kenntnisstand ausgeht? Was wollte er so weit im Norden? Reiner Zufall, daß er Land gefunden hat, glückliche Spekulation der Engländer?
(Bitte gegebenenfalls vorher eine Karte anschauen)
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Ok, doch nochmal Templer.
(Die reflexartige Zurückweisung, so bald deren Name außerhalb der Kreuzzugsthematik auch nur erwähnt wird, ist m.E. nur das andere Extrem zur Templermania.) Historisch unstrittig ist doch, daß der Orden in Portugal nicht verboten wurde, sondern zum Christusorden mit Hauptaquartier Tomar wurde. Ist das so weit korrekt? Wie weit dieser Orden mit den portugisischen nautischen Aktivitäten stand, sei dahin gestellt. Auch in Spanien bestanden Orden fort, die in partieller Nachfolge der Templer standen.
Nun meine Frage: Spiegelt die verbreitete Darstellung der Segelbemalung bei Kolumbus historische Realtität, oder hat sich das nur irgandwann in die Bilder geschlichen?
(Anm. - das ist nur eine Nebenfrage.)