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Du solltest mal naschschauen was baskischer Siedlungsraum und was Baskenland ist.
Aus der Römerzeit ist überliefert, dass Baskisch bis nach Aquitanien - also SW-Frankreich - hinein gesprochen wurde; das Siedlungsgebiet der Vascones deckte sich damals etwa mit der heutigen Provinz Navarra. Gegen Ende der Antike breiteten sich die Vascones in die Gebiete der heutigen Provinzen Alava, Guipuzcoa und Vizcaya aus. Nach dem Sieg der Westgoten um 580 n. Chr. wanderten Vasconen-Gruppen ins heutige Frankreich aus. Dort entstand das Herzogtum Gascogne, dessen Name sich von vasconia ableiten lässt.
Seit Konstituierung des Königreichs Frankreich und der christlichen spanischen Königreiche schrumpfte das baskische Sprachgebiet auf seine heutige Ausdehnung zwischen Bilbao, Pamplona und Bayonne. Asturien zählte im übrigen nie zum Siedlungsraum der Basken.
Stimme dem zu, nur das historische Asturien schloß zeitweise das Baskenland ein.
Ist ganz einfach, Menschen sind faul. Wenn sie eine neue Sprache lernen, dann um sich zu verständigen und da reichte oft etwas was wir als Kreol oder Pidgin Sprache bezeichnen ... Von den Basken vermutet man, dass sie die älteste Sprache und Bevölkerungsgruppe Europas sind die sich noch an diesem Flecken Erde gehalten haben. Natürlich hat jemand mit dem Rücken zur wilden See umgeben von Bergen einen Vorteil sein bißchen Land zu behaupten und während der muslimischen Eroberung war dort das Widerstandsnest.
Eine große Rolle für den Erhalt von Sprachen ist auch der Wille im Volk, an der eigenen Sprache festzuhalten. Das kann man bei den Basken auch heute beobachten.
In Katalonien entstand eine Abneigung gegen das Spanische, was zum Sinnbild für Franco und zentralstaatliche Verbohrtheit wurde. Deshalb wird es von einigen Katalanen bis heute widerwillig gesprochen. Es kann auch das Gegenteil eintreten, daß die neue, mächtige Sprache je weniger Ansehen genießt, desto mehr sie mit Druckmitteln durchgesetzt werden soll.
Das Beispiel Irlands muß oft als Beweis dafür herhalten, daß das nicht stimmt. Ich behaupte aber, daß Irland kein völliger Mißerfolg ist. Durch das Pflichtfach Irisch gibt es doch einige Iren, welche ganz gut oder halbwegs Irisch sprechen und verstehen können.
Ich befürworte die Wiedereinführung von alten einheimischen Sprachen als Muttersprache. Das ist das wirksamste Mittel, um ein Kulturerbe für die Nachwelt lebendig zu erhalten. Denn dann wachsen Kinder heran, die ganz selbstverständlichen Zugang zur überlieferung in dieser Sprache haben. Solange eine alte Sprache noch bescheiden weitergepflegt wird, ist der Bezug zur Gegenwart noch nicht ganz verloren.
Das Beste Beispiel ist Koptisch. Es werden in der Koptischen Kirche noch Schriftstücke in der Liturgie verwendet, die eine Wiedereinführung als Sprache des täglichen Lebens nicht so abwegig erscheinen lassen.
Der vollständige Ersatz durch eine neue Sprache ist kein unabwendbares Schicksal, solange die alte Sprache schriftlich gut überliefert ist und sie noch bescheiden oder bruchstückhaft weitergepflegt wird.
Ein gutes Beispiel für das Überleben bzw. Neubeleben einer Sprache ist das Hebräische bzw. Neuhebräische Ivrit in Israel.
Seit dem 15. Jh. verschwand Koptisch als gesprochene Sprache, danach gab es Koptisch nur noch als Schrift- und Ritualsprache. Eine Wiederbelebung als lebendige Sprache ist angesichts der demografischen und politischen Situation in Ägypten aussichtslos.
Man wird sehen, ob sich die gegenwärtig gefährdeten Sprachen langfristig behaupten können.
Ich wage zu behaupten, daß verschiedene Umstände das Überleben von Sprachen erschweren, aber nicht unmöglich machen, außer langwierige, brutale Unterdrückung mit ständiger Überwachung, Völkermord und dergleichen.
IOhne Irischunterricht an Schulen seit etwa 80 Jahren und Verfechter für die Sprache sähe es heute deutlich schlechter aus, noch schlechter als beim Schottisch-Gälischen mit höchstens 100.000 Iren, die Irischkenntnisse haben und einer Handvoll Muttersprachler.
Das Aramäische konnte nur wegen seiner Verbindung zu christlichen Kirchen als Dach des Zusammenhals in bescheidenem Ausmaß überleben. Ohne die Christen als Hauptträger wäre es wohl auch kaum denkbar, daß es im Umkreis von Maloula Muslime gibt, die (Neuwest-)Aramäisch sprechen und verstehen können.
Es wird behauptet, daß Koptisch in Oberägypten noch bis ins 18. und 19. Jahrhundert hinein gesprochen worden ist. Das Bestehen des koptischen Christentums mit Millionen Mitgliedern mit koptischer Kirchensprache ist wiederum etwas, das eine Wiederbelebung als gesprochene Sprache denkbar erscheinen läßt, sobald sich viele Kopten und auch die Kirchenführung dazu entschließen würden, sich darum zu kümmern.
Mir ist klar, daß die Verdrängung von Sprachen durch Überlagerung und dem Gefühl der Überlegenheit einer anderen Sprachgemeinschaft kommt. Aber es ist letztlich allein die Entscheidung der Menschen einer Sprachgemeinschaft, inwiefern dies in ihrer Mitte zum Tragen kommt. Wenn sie sich fast alle entscheiden, weiterhin die überlieferte Sprache mit ihren Kindern zu sprechen, wird die Sprache weiterleben und eine mächtigere Sprache sich als Zweitsprache durchsetzen.
Wenn das Selbstbewußtsein der Sprecher stark ist, werden sich auch zugewanderte Sprecher der großen Sprache veranlaßt fühlen, die Regionalsprache zu lernen und in Gesprächen mit Einheimischen zu benutzen, wenn es nicht zur Massenzuwanderung binnen kürzester Zeit kommt.
Viele Menschen in Gebieten, wo sich viele Vorfahren für die Aufgabe der überlieferten Sprache entschieden haben, sehen heute die Folgen und betrachten die Entscheidung vieler Vorfahren im Gebiet als Fehler.
Trotzdem ist das, was in unserer Zeit geschehen ist, einzigartig. Noch nie waren so viele Sprachen auf einmal in recht kurzer Zeit bedroht.
Wie gesagt, es wäre nicht unmöglich, Koptisch wieder als Umgangssprache zu beleben, wenn viele Kopten sich dazu entschließen würden, es untereinander und mit Kindern zu sprechen.
Sprachen sind dynamisch in ihrer Entwicklung und wenn ihr Gebrauch dem Menschen aus verschiedenen Gründen nicht mehr nützt, dann tritt ein Sprachwechsel ein. Das lässt sich nicht künstlich verhindern.
Jein, natürlich gibt es Mittel, das Prestige einer Sprache zu erhöhen oder zu vermindern. Das beginnt bei der Diskriminierung der Sprecher und endet mit deren Verfolgung bzw. Bestrafung im Falle des Sprechens ihrer Sprache
Umgekehrt beginnt das Prestige einer Sprache zu wachsen, wenn sie standardisiert wird, etwa wenn sie zur Literatursprache wird
Der Lokalsender, der einmal die Woche die Lokalnachrichten auf Platt bringt, erreicht natürlich niemanden (allenfalls die Alten), wenn aber der neueste Kinofilm auf Platt gebracht wird, erreicht er eine ganze Menge Leute.
Als ein Grund dafür, dass sich das Toledaner Kastilische zur Dachsprache in Spanien entwickeln konnte gilt z.B. dass es die erste Volkssprache war, die systematisch verschriftlicht wurde.
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