Der keltische Einfluß ging bis zu den Mittelgebirgen im norddeutschen Raum. Einige Befestigungsanlagen zeugen von der Anwesenheit von Kelten bzw. keltisch beeinflußten Bevölkerungen. Cosack irrt sich, daß die Bevölkerung der Amelungsburg bzw. Barenburg germanischen Ursprungs sei. Er verdreht hier die Sache so sehr, daß er es genau umgekehrt darstellt. Die Wallanlagen wurden über mehrere Jahrzehnte angegriffen und auch neu gestaltet. Warum sollen also Germanen große Wallanlagen bauen und dort Handwerkssachen verstauen, wenn sie um die Zeitenwende ein ganz anderes Bild in ihrer Gesellschaft darstellen?
Meine Vermutung: diese Wallanlagen wurden von Kelten erbaut, die auch Handelskontakte gen Süden hatten. Es waren halt aber nur die ärmeren "Nordkelten", die nicht über dem Reichtum des Südens, z.B. Handel mit Römern, Etruskern und Griechen, verfügten. Trotzdem hat man hier eine Diversifikation der Berufe schon erkennen können. Es gab somit Handwerker, Bauern etc., die sich spezialisiert hatten. Die Adelsschicht bildete hier auch die Heerführer und die "Kriegerkaste". Daher mußten sich die Handwerker bei einem großen Angriff auch erst ihre Waffen selbst bauen, d.h. "Pflugscharen zu Schwertern". Von den Angreifern blieb wiederum so gut wie gar nichts erhalten. Eigentlich typisch für germanische Angriffe.
Die massiven Angriffswellen auf diese Anlagen erfolgten in dem Zeitraum, in dem die Germanen dort Fuß faßten. Das Märchen von keltischen Sklavenjäger aus dem Süden hat wohl nur den Sinn erbracht die Presse darauf aufmerksam zu machen. Die hatten ihre Schlagzeilen vom Menschenraub. Hört sich ja auch spannender an als eine Eroberung seitens germanischer Stämme.
Nachdem das Gebiet von den Germanen kontrolliert wurde, hat es auch keinen weiteren Bau von solch großen Verteidigungsanlagen gegeben. Das wäre nicht der Fall gewesen, wenn es sich bei den Angreifern um keltische Menschenjäger gehandelt hätte. Dann wären solche Anlagen wiederum verbessert aufgebaut worden. Auch läßt sich erkennen, daß die meisten keltischen Wallanlagen auf eine Bedrohung aus dem Norden ausgerichtet waren. Vom Süden schützten die Alpen.
Man findet halt diese Verteidigungsanlage in der Nähe von Bielefeld, Alfeld, Hannover und ein Heiligtum in der Nähe von Osnabrück.