Ich finde deinen Beitrag sehr fantasievoll, aber ich vermute, einige Mitglieder, die sich mit Linguistik auskennen, werden da einiges richtigstellen wollen.
Ich glaube ja immer, dass solche Beiträge Testballons sind, ob wir Nerds darauf anspringen oder ob wir checken, dass wir hinters Licht geführt werden. Obwohl ich glaube, dass wir hinters Licht geführt werden sollen, werde ich diesen Beitrag trotzdem so behandeln, als sei er ernst gemeint, denn im Zweifel immer für den Angeklagten...
Die Wahrscheinlichkeit, das diese Namensgleichheit ein reiner Zufall ist, ist sehr gering:
Allein in diesem Satz sind schon zwei Dinge, die in Frage zu stellen sind:
1.) Handelt es sich tatsächlich um (phonetische) Namensgleichheiten?
2.) mit welcher Regel definierst du, dass die Wahrscheinlich eines Zufalls gering ist?
Zunächst einmal: die frühesten schriftlichen Überlieferungen für das atlantische Europa finden wir bei Griechen, so rund um das 5. Jhdt. v. Chr. Römer ab ca. dem 3. Jhdt. Diese Nachrichten sind mehr phantastisch als realistisch und können uns keine Informationen über Völker ein halbes Jahrtausend oder mehr früher geben.
Was verbindet diese 15 Völker oder Regionen? Die Wörter : Van, Ven, und Win.
Sind das Worte? Oder Silben? Oder Morpheme?
Hier müssen wir mehrere linguistische Teilgebiete berühren:
Historiolinguistik (Entwicklung der Lautgestalt von Worten)
Morphologie (Lehre der kleinsten bedeutungstagenden Teilchen eines Wortes)
Etymologie (Bedeutungsentwicklung eines Wortes)
Phonetik (Sprachbildung)
Phonologie (Lautlehre)
Wir haben einen begrenzten Phonwortschatz, der uns Menschen zur Wortentwicklung zur Verfügung steht. Die meisten Sprachen benutzen Vokale und Konsonanten. Manche sind dabei in der Benutzung sehr unfrei, z.B. Mögen semitische Sprachen keine Worte, wo am Wortanfang zwei Konsonanten (C) aufeinanderfolgen. In der Wortmitte sind sie da aber tolerant. Andere Sprachen mögen das durchgängig nicht und wieder andere haben gar kein Problem damit, Worte ganz ohne Vokale (V) zu bilden (etwa tschech.
vlk). Es gibt also viele Sprachen, die brauchen zwingend einen Wortanfang CVCV oder VCVC. Nicht wie
vlk (CCC). Das Deutsche ist relativ tolerant, was die Vokalverteilung anbelangt, aber Worte ganz ohne Vokal kennt es nicht. Dies zur Phonetik der Sprachen und nur als Vorbemerkung.
Kommen wir zur Phonologie.
{Phon ≠ Phonem}
Wer schön mal bei IKEA essen war, der weiß, dass Buchstaben nicht immer gleich klingen. Die bekannten Köttbullar sind keine Köttelbällchen, ja das -k- wird hier gar nicht /k/ ausgesprochen, sondern eher [ʃ].
Also
{Buchstabe (Graphem) ≠ Phonem}
Wofür steht das Graphem -v-?
Wir Deutschen lesen -v- schon auf zweierlei Art, entweder als /f/ oder als /w/.
Ich erkläre meinen (erwachsenen) Schülern immer, dass sie, wenn sie unsicher sind, sich überlegen sollen, ob sie das Wort aus ihrer Muttersprache ebenfalls kennten, dann sollten sie es als /w/ lesen, ansonsten als /f/. Etymologisch richtig wäre: Stammt das Wort aus dem Germanischen, ist /f/ richtig, stammt es aus dem Lateinischen/Romanischen, ist /w/ richtig.
Im Spanischen steht es für /b/. Phonologisch umstritten ist, ob man hier zur Unterscheidung von -b- nicht evtl. ein griech. Beta schreiben müsse, im Portugiesischen für ein so weiches /w/, wie wir es im Deutschen gar nicht hinbekommen.
Eine griechische Reiseleiterin behauptete gegenüber meinen Eltern, dass Zeus korrekt ausgesprochen „Zefs“ hieße
Also allein das -v- kann für eine ganze Reihe unterschiedlicher Laute stehen.
Im Spanischen kann es durchaus sein, dass wo -v- benutzt wir korrekt -b- stehen müsste und umgekehrt.
Z.b. span.
caudillo, ‚Führer‘
Etymon ist
capitellum (die Verkleinerungsform von
caput, ‚Kopf‘), du kennst es von Kapitell, bei der Säule.
In den Romanischen Sprachen ist es so, das p-t-k zu b-d-g „sonorisieren“, außer von Sonorisierung spricht man auch zu Lenisierung.
-K- bleibt hier stabil, weil es im Anlaut des Wortes
capitellum ist, aber die intervokalischen -p- und -t- (
capitellum) sonorisieren und so find3n wir im Altspanischen die Form
cabdiello. Da aber -u/v- sich als Graphem nicht unterschieden und der Konsonant -v- nicht vom -b- wurde aus
cabdiello cavdiello und schließlich
caudillo. Glaubst du nicht? Dann fahr nach Ceuta (/θe‘uta/, das heißt auf Arabisch bis heute Sabta(h) < lat. Septem.
Span.
cabello (Haar) Port.
Cavelho, it.
capelli
Span
. caballo (Pferd) Port.
Cavalho, vgl. dt.
Klepper
Das erste mal taucht das Wort Van in der Frühgeschichte 2000 vC. als Van- See im Kaukasus auf. Sollte der Van-see der Ausgangspunkt einer Völkerwanderung der Veneti nach Europa gewesen sein ? Was heißt dieses Wort Van, was soll es bedeuten?
Eigentlich hieß Ban ursprünglich Tušpa, und das noch vor 2800 Jahren. Van ist ein wesentlich jüngerer Name.
Nachdem die Arche Noah auf dem Berge Ararat in Armenien, gelandet war, heißt es in der Bibel, siedelte Noah am Rande des Ostgebirges und wurde Wein Bauer. Das ist die Lösung, die Gegend des Van Sees wurde Weingegend genannt und Van bedeutet nichts anderes als Wein. VAN = WEIN;
In der Tat kommt in der Großregion wilder Wein vor (Arche Noah kommentiere ich mal nicht...). Da aber die Wein-Worte fast aller (indoeuropäischen) Sprachen
vin- oder
oin- lauten, ist - ganz abgesehen von dem zu jungen Alter des Regionalnamens, um auf die Wein-Worte Einfluss genommen haben zu können - schon auffällig, dass hier ein ganz anderer Laut vorliegt.
Das erste mal tauchte das Wort Veneti 1200vC auf , drüber schreibt Jacqoues Moreau in seinem Buch : " die Welt der Kelten ": "die Veneter aus Norddeutschland bewegten die Keltische Welt so das sie anfingen nach Westen auszuweichen." Aber wie kamen dann Bewohner von Van in der Zeit um 1200vC. nach Norddeutschland?
S.o., wir wissen nicht, wie die Menschen um 1.200 v. Chr in unserer Region sich nannten, die frühesten Quellen setzen ein halbes Jahrtausend später ein und sind sehr wenig valide.
Der erste Krieg um Van fand schon 2000vC. statt, als der Assyrische König Sargon = Ninus = Assur sein Überreich baute und Krieg bis zur Donau führte. ( Nachzulesen in der Bayerischen Chronik ).
Das ist einer der Hauptgründe, warum ich diesen Beitrag für einen Testballon halte. Dass mittelalterliche Chroniken auf die eine oder andere Weise Anschluss an die Bibel suchen, sollte jedenfalls nicht überraschen.