Dabei hätte die Schlacht auch anders verlaufen können. Im Prinzip hatte man sich im Kreis von Stavka mit Stalin geeinigt, die Entscheidung um den Kursker Bogen für Mitte 1934 nicht durch einen eigenen Angriff zu suchen. (Chlewnjuik: Stalin, S.359) In diesem Sinne hat Stalin sich mit seinen Generalen abgestimmt und ist von der bedingungslosen Linie des Angreifens abgewichen.
Die Frage ist, inwieweit es sich wirklich um Absichten, oder mehr um eine fortlaufende Überprüfung der operativen Absichten für den Kursker Bogen handelte. Die ununterbrochene Vorbereitung der Defensive im Kursker Bogen spricht eigentlich dafür, dass auch Stalin - selbst wenn es eine streitige Phase gegeben hat - nicht ernsthaft die Absicht hatte, diese "Aufstellung" aufzugeben.
Hinzu kommt der wichtigste Aspekt: das Fiasko von Charkow im Mai 1942 (sowjetischer Angriff in die Bereitstellung der deutschen Sommeroffensive hinein), was eine drastische Warnung vor dem Wiederholungsfall darstellte.
Wenn man spekuliert: schaut man sich 1942/44 (zB Targul Frumos) die vergleichbaren Fälle an, bei denen sowjetische Offensiven auf eine größere Anzahl intakter deutscher gepanzerter Großverbände traf, wäre eine sowjetische operative, deutliche Niederlage im Bereich des Denkbaren. Diesen Gedanken griff Manstein mit der "Nachhand" auf, und strickte daraus die Legende von "verlorenen Siegen". Auf den grundsätzlichen Kriegsverlauf hätte eine Niederlage in der Sommeroffensive nichts geändert, eher kann man an eine zeitliche Verzögerung von einigen Monaten denken.