Carolus
Aktives Mitglied
Wenn man die Ereignisse von München 1938 ex-post betrachtet, ist es einfach, darin einen Punkt zu sehen, an dem der 2. Weltkrieg hätte verhindert werden können.
Aber mit dem Kenntnisstand von 1938 war das anders:
Die Tschechoslowakei wurde als unabhängiger Staat erst nach dem ersten Weltkrieg gegründet und bestand eigentlich aus zwei historisch getrennten, sprachlich eng verwandten Gebieten, nämlich dem ehemaligen Königreich Böhmen und der Slowakei. Beide Teile des Staatsgebietes waren vorher keine unabhängigen Staaten, sondern gehörten zu Österreich-Ungarn. Der neue Staat hatte 1938 gerade einmal 20 Jahre auf dem Buckel. Bei den fraglichen Gebieten, das Sudetenland, handelte es sich zwar zum alten Königreich Böhmen gehörige Gebiete, die aber deutschsprachig waren. Nach dem 1. Weltkrieg gab es keine Volksabstimmung zur nationalen Zugehörigkeit, sondern es bestand ein Konflikt zwischen Österreich und der Tschechoslowakei um diese Gebiete, die dann letztendlich der Tschechoslowakei im Vertrag von Saint-Germain gegen den Widerstand der dortigen Bevölkerung zugeschlagen wurden. (Insofern ist übrigens auch der Vergleich mit der Krim nicht richtig, da dort eine Mehrheit für die Unabhängkeit der Ukraine 1991 votierte.)
Kurzum: aus Sicht von Chamberlain wurden durch den 1. Weltkrieg deutsches Gebiet einer fremden Nation zugeordnet (ohne Beachtung des Selbstbestimmungsrechts der Völker). Zur Abwendung eines Konfliktes mag es damals richtig erschienen sein, diese Gebiete an den deutschen Staatsverband wieder einzugliedern.
Man kann also Chamberlain vorwerfen, keine Glaskugel im Reisegepäck dabei gehabt zu haben. Vielleicht ging er davon aus, dass mit der Angliederung des Sudetenlandes Hitler sonst keine weiteren Gebietsansprüche stellen würde.
Aber mit dem Kenntnisstand von 1938 war das anders:
Die Tschechoslowakei wurde als unabhängiger Staat erst nach dem ersten Weltkrieg gegründet und bestand eigentlich aus zwei historisch getrennten, sprachlich eng verwandten Gebieten, nämlich dem ehemaligen Königreich Böhmen und der Slowakei. Beide Teile des Staatsgebietes waren vorher keine unabhängigen Staaten, sondern gehörten zu Österreich-Ungarn. Der neue Staat hatte 1938 gerade einmal 20 Jahre auf dem Buckel. Bei den fraglichen Gebieten, das Sudetenland, handelte es sich zwar zum alten Königreich Böhmen gehörige Gebiete, die aber deutschsprachig waren. Nach dem 1. Weltkrieg gab es keine Volksabstimmung zur nationalen Zugehörigkeit, sondern es bestand ein Konflikt zwischen Österreich und der Tschechoslowakei um diese Gebiete, die dann letztendlich der Tschechoslowakei im Vertrag von Saint-Germain gegen den Widerstand der dortigen Bevölkerung zugeschlagen wurden. (Insofern ist übrigens auch der Vergleich mit der Krim nicht richtig, da dort eine Mehrheit für die Unabhängkeit der Ukraine 1991 votierte.)
Kurzum: aus Sicht von Chamberlain wurden durch den 1. Weltkrieg deutsches Gebiet einer fremden Nation zugeordnet (ohne Beachtung des Selbstbestimmungsrechts der Völker). Zur Abwendung eines Konfliktes mag es damals richtig erschienen sein, diese Gebiete an den deutschen Staatsverband wieder einzugliedern.
Man kann also Chamberlain vorwerfen, keine Glaskugel im Reisegepäck dabei gehabt zu haben. Vielleicht ging er davon aus, dass mit der Angliederung des Sudetenlandes Hitler sonst keine weiteren Gebietsansprüche stellen würde.