Die Iren halten ja viel darauf, daß sie die letzten wahren Kelten seien. Zumindest die gesamte Tourismusindustrie vermarktet das recht lukrativ, seit Yeats u.a. die "gälische Renaissance" beschworen und die junge unabhängige Nation das dankend übernommen hatte. Die Verwandtschaft mit den Gälen (Kelten) in Schottland und Wales wird als Beweis betrachtet, wobei die jeweiligen Stämme, woher sie auch stammen mögen, grundsätzlich als keltischen Ursprungs angesehen werden. Eine Annahme, die mich selbst nie so recht überzeugt hat.
Diese Annahme scheint nun auf genetischer Ebene wiederlegt zu sein.
Wobei zu beachten ist, daß es darüber hinaus auch linguistische, kulturelle und was-weiß-ich noch für unterschiedliche Vergleichsforschungen gibt. Und alle verwirren den historischen Laien wie mich nur umso mehr.
Im folgenden habe ich einen Artikel aus der Sunday Times vom 5.9. 04 kurz und unredigiert übersetzt zusammengefaßt. Die Studie selbst kenne ich nicht:
Brian McEvoy und Dan Bradley vom Trinity College Dublin (department for genetics) haben jüngst ihre genetische Studie - erstellt im Rahmen des von der irischen Regierung finanzierten Projekts Genetic History of Ireland - in The American Journal of Human Genetics vorgestellt, in der sie nach vergleichenden genetischen Untersuchungen zu dem Ergebnis kamen, daß die Kelten Irland niemals in größerem Maßstab bevölkert hatten.
Teil des Studienauftrags war herauszufinden, ob vor ca. 2500 Jahren tatsächlich eine Invasion keltischer Völker in Irland stattfand. Wenn dem so gewesen wäre, so die Forscher, wären mehr genetische Ähnlichkeiten mit zentraleuropäischen Völkern zu verzeichnen gewesen, wo die Kelten, soweit bekannt, ihren Ursprung hatten. Dies ist aber nicht der Fall, vielmehr ist das genetische Erbe der modernen Iren das Ergebnis der ersten Menschen, die vor ca. 9000 Jahren die Insel bevölkerten.
Vor ca. 15.000 Jahren, als Irland wie auch ein Großteil Nordeuropas von Eis bedeckt war, zogen sich die Menschen in die südlichen Regionen (heute Spanien, Italien und Griechenland) zurück. Als das Eis vor ca. 12.000 Jahren schmolz, wanderten die Völker wieder nordwärts.
"Das ursprüngliche genetische Erbe Irlands scheint von den Menschen aus Spanien und Italien zu stammen, die entlang der Atlantikküste und durch Westeuropa nach Irland, Schottland und Wales kamen,", so McEvoy.
Die beiden Forscher fanden heraus, daß die meisten genetischen Proben in Irland mit jenen aus Britannien und den Pyrrhenäen übereinstimmten. Einige Übereinstimmungen gab es mit Skandinavien und mit Nordafrika.
Genetisch ähnlich sind Regionen am Rande des Atlantiks, von Galizien in Spanien, dem Baskenland, Wales, Schottland und Irland.
Hinzu kommt, daß einige Archälogen bezweifeln, daß es eine keltische Invasion gab, da nur wenige ihrer Artefakte in Irland gefunden wurden.
Diese Annahme scheint nun auf genetischer Ebene wiederlegt zu sein.
Wobei zu beachten ist, daß es darüber hinaus auch linguistische, kulturelle und was-weiß-ich noch für unterschiedliche Vergleichsforschungen gibt. Und alle verwirren den historischen Laien wie mich nur umso mehr.
Im folgenden habe ich einen Artikel aus der Sunday Times vom 5.9. 04 kurz und unredigiert übersetzt zusammengefaßt. Die Studie selbst kenne ich nicht:
Brian McEvoy und Dan Bradley vom Trinity College Dublin (department for genetics) haben jüngst ihre genetische Studie - erstellt im Rahmen des von der irischen Regierung finanzierten Projekts Genetic History of Ireland - in The American Journal of Human Genetics vorgestellt, in der sie nach vergleichenden genetischen Untersuchungen zu dem Ergebnis kamen, daß die Kelten Irland niemals in größerem Maßstab bevölkert hatten.
Teil des Studienauftrags war herauszufinden, ob vor ca. 2500 Jahren tatsächlich eine Invasion keltischer Völker in Irland stattfand. Wenn dem so gewesen wäre, so die Forscher, wären mehr genetische Ähnlichkeiten mit zentraleuropäischen Völkern zu verzeichnen gewesen, wo die Kelten, soweit bekannt, ihren Ursprung hatten. Dies ist aber nicht der Fall, vielmehr ist das genetische Erbe der modernen Iren das Ergebnis der ersten Menschen, die vor ca. 9000 Jahren die Insel bevölkerten.
Vor ca. 15.000 Jahren, als Irland wie auch ein Großteil Nordeuropas von Eis bedeckt war, zogen sich die Menschen in die südlichen Regionen (heute Spanien, Italien und Griechenland) zurück. Als das Eis vor ca. 12.000 Jahren schmolz, wanderten die Völker wieder nordwärts.
"Das ursprüngliche genetische Erbe Irlands scheint von den Menschen aus Spanien und Italien zu stammen, die entlang der Atlantikküste und durch Westeuropa nach Irland, Schottland und Wales kamen,", so McEvoy.
Die beiden Forscher fanden heraus, daß die meisten genetischen Proben in Irland mit jenen aus Britannien und den Pyrrhenäen übereinstimmten. Einige Übereinstimmungen gab es mit Skandinavien und mit Nordafrika.
Genetisch ähnlich sind Regionen am Rande des Atlantiks, von Galizien in Spanien, dem Baskenland, Wales, Schottland und Irland.
Hinzu kommt, daß einige Archälogen bezweifeln, daß es eine keltische Invasion gab, da nur wenige ihrer Artefakte in Irland gefunden wurden.