SRuehlow
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Libertalia
Der Anfang des 18. Jahrhundert war das Zeitalter der berüchtigten Bukaniere, Freibeuter oder kurz – der Piraten. Sie waren der Schrecken der Sieben Weltmeere, besondere Erwähnung gilt hier der Karibik und dem Südchinesischen Meer. Vielen ist bekannt, dass sich die Piraten einen Kodex gaben, nach dem sie auf demokratische Weise zusammenlebten und handelten. Aber wenigen ist hingegen bekannt, dass es ein Königreich der Piraten am Anfang des 18. Jahrhunderts gab: Libertalia.
Die Insel Madagaskar wurde für ein zwei Jahrzehnte Zentrum mehrer, winziger Königreiche. Im Nordosten der Insel liegt die Insel Sainte Marie, dessen natürliche Bucht hervorragend geeignet war, um dort vor Anker zu gehen und einen kleinen Stützpunkt aufzubauen. Der ehemalige Bukanier Adam Baldridge gründete dort 1691 einen Handelsstützpunkt. Dort wurden Waren ausgetauscht, die von den Piraten als Prisen aufgebracht wurden und im Gegenzug für Gold, Silber, Seide und Sklaven, gab ihnen Baldridge Alkohol und Proviant. Die erhaltenen Waren verschiffte er an Kaufleute aus New York.
Am Südende Madagaskars hatte 1696 Abraham Samuel eine Piratenkolonie gegründet. Sie befand sich in Fort Dauphin, einer aufgegebenen Siedlung der Franzosen. Dass er König wurde, hatte er nur einem glücklichen Umstand zu verdanken. Seine Prisen verkaufte er in Sainte Marie, wurde aber eines Tages von Einheimischen angegriffen und musste sich nach einem geeigneten Ankerplatz umsehen. Bei Fort Dauphin ging er an Land und die dortigen Ureinwohner Madagaskars nahmen ihn freundlich auf und setzten ihn auf den Thron des Königs ihres Königreichs. Er nannte sich König Samuel, legte sich eine gewaffnete Leibgarde und einen üppigen Harem der eingeborenen Frauen zu.
Ein anderes Königreich wurde in der Ratner-Buch gegründet. Dieses Königreich lag gute zwei Kilometer nördlich von Sainte Marie. Regiert wurde es von König James Plantain, von dem berichtet wird, dass er ebenfalls mit Frauen der Ureinwohner zusammenlebte.
Im Jahr 1700 wurden von einem Inselbesucher nach dem Verkauf der erbeuteten Prisen in den Häfen der drei Königreiche von Madagaskar 17 Schiffe der Freibeuter gezählt. Dort sollen um dieselbe Zeit circa 1500 Männer – all samt demokratische Piraten - gelebt haben.
Elf Jahre später besuchte ein Kapitän namens Woodes Rogers Kapstadt. Dort wurde ihm zugetragen, dass die Kolonien der Piraten sich auf inzwischen 60-70 Mann dezimiert hatte. Die Piraten hatten Streitigkeiten wegen der Frauen und den Prisen bekommen. Nachdem sie sich zu Gewalttätigkeiten untereinander hinreißen ließen, verübten sie auch sie auch Grausamkeiten unter den Madagassen. Diese wehrten sich und man hatte einen offenen kleinen Krieg zwischen Piraten und Einheimischen.
Quellen: Cordingly, David: Unter schwarzer Flagge, Legende und Wirklichkeit des Piratenlebens; Zürich 1999.
Wikipedia: Libertalia (Artikel ist nicht so gut, aber man erfährt eine Menge piratischer, staatsphilosophischer Gedanken)
Der Anfang des 18. Jahrhundert war das Zeitalter der berüchtigten Bukaniere, Freibeuter oder kurz – der Piraten. Sie waren der Schrecken der Sieben Weltmeere, besondere Erwähnung gilt hier der Karibik und dem Südchinesischen Meer. Vielen ist bekannt, dass sich die Piraten einen Kodex gaben, nach dem sie auf demokratische Weise zusammenlebten und handelten. Aber wenigen ist hingegen bekannt, dass es ein Königreich der Piraten am Anfang des 18. Jahrhunderts gab: Libertalia.
Die Insel Madagaskar wurde für ein zwei Jahrzehnte Zentrum mehrer, winziger Königreiche. Im Nordosten der Insel liegt die Insel Sainte Marie, dessen natürliche Bucht hervorragend geeignet war, um dort vor Anker zu gehen und einen kleinen Stützpunkt aufzubauen. Der ehemalige Bukanier Adam Baldridge gründete dort 1691 einen Handelsstützpunkt. Dort wurden Waren ausgetauscht, die von den Piraten als Prisen aufgebracht wurden und im Gegenzug für Gold, Silber, Seide und Sklaven, gab ihnen Baldridge Alkohol und Proviant. Die erhaltenen Waren verschiffte er an Kaufleute aus New York.
Am Südende Madagaskars hatte 1696 Abraham Samuel eine Piratenkolonie gegründet. Sie befand sich in Fort Dauphin, einer aufgegebenen Siedlung der Franzosen. Dass er König wurde, hatte er nur einem glücklichen Umstand zu verdanken. Seine Prisen verkaufte er in Sainte Marie, wurde aber eines Tages von Einheimischen angegriffen und musste sich nach einem geeigneten Ankerplatz umsehen. Bei Fort Dauphin ging er an Land und die dortigen Ureinwohner Madagaskars nahmen ihn freundlich auf und setzten ihn auf den Thron des Königs ihres Königreichs. Er nannte sich König Samuel, legte sich eine gewaffnete Leibgarde und einen üppigen Harem der eingeborenen Frauen zu.
Ein anderes Königreich wurde in der Ratner-Buch gegründet. Dieses Königreich lag gute zwei Kilometer nördlich von Sainte Marie. Regiert wurde es von König James Plantain, von dem berichtet wird, dass er ebenfalls mit Frauen der Ureinwohner zusammenlebte.
Im Jahr 1700 wurden von einem Inselbesucher nach dem Verkauf der erbeuteten Prisen in den Häfen der drei Königreiche von Madagaskar 17 Schiffe der Freibeuter gezählt. Dort sollen um dieselbe Zeit circa 1500 Männer – all samt demokratische Piraten - gelebt haben.
Elf Jahre später besuchte ein Kapitän namens Woodes Rogers Kapstadt. Dort wurde ihm zugetragen, dass die Kolonien der Piraten sich auf inzwischen 60-70 Mann dezimiert hatte. Die Piraten hatten Streitigkeiten wegen der Frauen und den Prisen bekommen. Nachdem sie sich zu Gewalttätigkeiten untereinander hinreißen ließen, verübten sie auch sie auch Grausamkeiten unter den Madagassen. Diese wehrten sich und man hatte einen offenen kleinen Krieg zwischen Piraten und Einheimischen.
Quellen: Cordingly, David: Unter schwarzer Flagge, Legende und Wirklichkeit des Piratenlebens; Zürich 1999.
Wikipedia: Libertalia (Artikel ist nicht so gut, aber man erfährt eine Menge piratischer, staatsphilosophischer Gedanken)