Ich glaube, wir sind uns einig, dass der vordere Teil des Namens im Zusammenhang mit einem keltischen Gott zu verstehen ist.
Die Endung
-acum ist hingegen eine keltische. Es ist wohl ein bisschen abenteuerlich, zu behaupten, dass die Römer sich der keltischen Sprache bedient haben. Die Römer hätten wenn schon ihre eigene Sprache verwendet. Römische Ortsnamen sind z.B. Colonia, Castrum, Villa, Augusta, Forum etc., natürlich mit entsprechendem Zusatz zur Unterscheidung (
http://de.wikipedia.org/wiki/Colonia_(Rom). So gibt es in der südlichen Hälfte keine Ortsnamen mit der Endung -acum, in der nördlichen Hälfte hingegen durch die erfolgte keltische Besiedelung schon, diese Ortsnamen haben dann heute Endungen wie
-ago oder
-acco.
Auch fraglich ist die Aussage, dass sich die Römer einer keltischen Gottheit bedient haben (auch wenn es dies im Einzelfall wie z.B. der Epona gegeben hat). Die Römer hätten wohl eher ihre Ortschaft ihrem eigenen Kriegsgott, dem Mars, geweiht. Mir kommt nur gerade ein römischer Ortsname in den Sinn, der einer römischen Gottheit geweiht ist:
Venosa in Italien (früher: Venusia). Oder noch
Herculaneum (dem Hercules geweiht).
Wahrscheinlicher ist, dass die Römer den Ortsnamen von den Kelten 1 : 1 übernommen haben; d.h. dass dort bereits ein solcher Ortsname (Mogontiacum) bestanden hat und dann von den Römern weiterverwendet wurde (auch wenn die keltische Ortschaft ursprünglich klein war).
Noch zum Namen der Gottheit:
Mogont bedeutet in der keltischen Sprache übersetzt in etwa mögend, machend, mächtig. Es handelt sich um um ein Partizip Präsens mit einem -i- dass die Substantivierung anzeigt (Mogont
iacum). Es dürfte sich dabei um den keltischen Vatergott (ggf. auch Triade, aber das ist nicht ersichtlich und m.E. auch nicht so wahrscheinlich) mit der Bedeutung, dass es sich um einen mächtigen/machenden/mögenden Gott handelt (vermutlich im Sinne eines Kriegsgottes mit Zaubermacht).
Es ist in der Tat so, dass etliche Ortsnamen sich im Rahmen der "germanischen Invasion" im Rahmen der Völkerwanderung geändert haben. In einigen Fällen wurde ein vorheriger Ortsname durch ein Suffix wie
-heim,
-stetten etc. ergänzt. Prominentes Beispiel ist Pforzheim (früher
Porta Hercyniae). Man muss das immer im Einzelfall genau anschauen.